Werder Bremen – 96 1:1

Zum Auftakt in die Erstligasaison 2018/2019 bekam es 96 mit einer sehr spielstarken und strategisch mutig ausgerichteten Werder-Mannschaft zu tun. Anders als im Erstrundenspiel des DFB-Pokals gegen Karlsruhe hatte 96 wenig Ballbesitz und wurde im Pressing auf die Probe gestellt. Ein kompakter und griffiger Vortrag beschert 96 gegen spielfreudige, aber vor dem Tor etwas zu inkonsequente Bremer einen Punkt, während Werder vor allem in der zweiten Halbzeit andeutete, dass das ausgerufene Saisonziel am ehesten an Schwächen in der Defensive zu scheitern droht. Kurz gesagt: Werder ist zurück.

Wir sind auch zurück aus der Sommerpause und wollen ein wenig innovieren, weil a) Stillstand angeblich Rückschritt bedeutet oder so, und vor allem weil b) die Kurzanalysen, die wir in den letzten zwei Jahren hauptsächlich veröffentlicht haben, weder uns noch einer breiten Leserschaft besonders gut gefallen (uns wegen des inhärenten Widerspruchs, der Komplexität eines Fußballspiels mit möglichst einfachen und dann auch noch kurzen Erklärungen gerecht zu werden; der breiten Leserschaft, die wir eh nie hatten, vielleicht auch aus dem gleichen Grund, wahrscheinlich aber deswegen, weil es einfach nicht wirklich interessant zu lesen ist). Daher – und um ohne zusätzlichen Aufwand auch auf Twitter mal ein bisschen das Niveau anheben zu können (obwohl Twitter das nun wirklich nicht verdient hat…) – werden wir wohl ab jetzt öfter auf das folgende Format zurückgreifen und das Spiel mit weniger ausformuliertem Text, aber dafür mehr unterstützenden und detaillierteren Grafiken aufbereiten. Hoffentlich bedeutet das mehr Information und weniger Lesefrust, im Idealfall können wir diese Zusammenfassungen außerdem in unregelmäßigen Abständen mit längeren und eher auf die Zusammenfassung nicht-kurzfristiger Trends im 96-Spiel abzielenden Texten ergänzen (oder auch nicht, wir sind da ja gewissermaßen abhängig von dem, was die 96-Trainer und Spieler veranstalten; und vielleicht haben wir auch keine Lust).

Jedenfalls: Bremen gegen Hannover.

7 Kommentare

  • Stefan sagt:

    Hallo, vorletzte Saison war ich ja einer Eurer emsigsten Leser. Aber da ich mich vom Fußball immer mehr verabschiedet habe – habe z.B. seit dem WM-Finale gegen Argentinien kein Spiel mehr der DFB-Auswahl gesehen
    und gucke seit letzte Saison in der Bundesliga höchstens noch die Spiele von 96 in den Sportschaun.
    Gut, zweimal war ich im Stadion – und konnte so das beeindruckende Spiel gegen S04 sehen.
    Die ganze Kommerzialisierung des Fußballs und alles um 96 rum (50plus1, Horst Heldt) ist ja nicht dazu angetan, seine Lebenszeit auf Profifußball zu verwenden.
    Ich finde übrigens, dass Breitenreiter sich als taktisch variabler und profilierter beweisen konnte, als ihm vielerorts zugetraut worden ist und er und seine Jungs sich letzte Saison bravourös behauptet haben – das hatte ich nicht erwartet, 996 war für mich klarer Abstiegskandidat.
    Wie auch immer, freut mich dass Ihr weitermacht und ich werde versuchen, am Ball zu bleiben.
    Könnte es unten auf der Seite bitte nicht eine Legende geben zu den Rückennummern von 96?

  • Jelnik sagt:

    Schade, dass ihr von eurer Intensität und akribischer Lust ein wenig abgewichen seid, aber gut, die oder eure Gründe sind grundsätzlich nachvollziehbar, auch wenn ich diese nicht (immer) teilen kann, denn wir haben soeben etwas gegen den BVB erleben können, was aus meiner Sicht, trotz absolut unterlegener individueller Qualität, nicht selbstverständlich ist, zumindest aus 96 Perspektive. Ich würde mir wünschen, dass ihr wieder mehr Gas gibt, denn es macht eindeutig Spaß diese Weiterentwicklung in diesem Forum auch weiterverfolgen zu dürfen…

    Beste Grüße

    • Jaime sagt:

      Die akribische Lust hat sich nur verlagert, würde ich sagen. Je akribischer, desto mehr Lust, aber das bedeutet eben, dass ich mir viel von dem eher banalen und allgemeinen oder grob-analytischen Zeug, das ich in den letzten zwei Saisons so veröffentlicht habe, eigentlich sparen möchte. Klar ist das für die drei, vier Alles-Leser (danke!) schade und irgendwie auch ungerecht, aber im Idealfall erhoffe ich mir ja langfristig, zwar vielleicht weniger, aber dafür interessantere und eben tiefgründigere und besser argumentierte Artikel schreiben zu können (bzw. es dann auch zu tun).
      Dass zum Dortmundspiel nix kam, hat aber damit gar nix zu tun. Die Freitagsspiele konnte ich auch letzte Saison schon nicht gucken, da gab es ja auch nicht mal Kurzanalysen zu. Ärgerlicherweise scheint es interessant gewesen zu sein, aber dieser Informationsmangel muss sich dann eben über die nächsten Wochen rauswachsen.

  • […] gegenüber dem weiter, was 96 sowohl in der Vorbereitung als auch im Auftaktspiel gezeigt hatte. Gegen Bremen spielte Hannover das, was man an Hand der Testspiele erwarten durfte, weil es das deutlich dominante Muster gewesen war: […]

  • […] einer Viererkette war 96 in die Saison gestartet, abgesehen von einem neuerlichen 4-4-2-Intermezzo setzte Hannover in der Hinrunde aber überwiegend […]

  • […] Die Herangehensweise im ersten Spiel gegen Leipzig mutet prinzipiell sinnvoll an, konnte aber bei genauerer Überlegung auch nicht mehr versprechen, als den Gegner nur zu behindern und einen Rückstand im Idealfall so lange wie möglich hinauszuzögern. Das 4-4-2-Mittelfeldpressing, das Doll wählte, ist als einfache und jedem Spieler bekannte taktische Variante immer die naheliegende Option für kurzfristig einspringende Trainer, denen keine ausreichende Trainingszeit zum Kennenlernen der Spieler und zum Vermitteln komplexerer Abläufe bleibt. Im Fall Hannovers kommt hinzu, dass es ebendiese Formation und mit dem Augenmerk auf eine konterlastige Spielweise auch diese Ausrichtung i…. […]

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