Breitenreiter, Breitenreiter – heyhey!

Oh, ein Trainerwechsel. Hatten wir ja lang nicht mehr. Jaime und Kaliban nutzen die Gelegenheit für ein kleines Gespräch.

Kaliban: Jaime, auf Twitter wünscht man uns schon herzliches Beileid, quasi.

Breitenreiter ist nun nicht meine erste Wahl, zu den Gründen kommen wir noch, aber ich nehme immer erstmal an, dass alles gut wird. Wird es doch, oder?

Jaime: Tja. Ich kann dazu nicht viel sagen. Ich habe zu Breitenreiter eine relativ stark ausgeprägte Meinung, und da ich sowas ablehne, bin ich weder optimistisch, noch erwarte ich jetzt den Zusammenbruch des Vereins. Ich glaube es ist aus fachlichen, quasi taktischen Gesichtspunkten nicht weit von der Wahrheit entfernt, wenn man sagt: Durch den Trainerwechsel ist der Aufstieg nicht wesentlich wahrscheinlicher geworden, aber wohl auch nicht unwahrscheinlicher.

Kaliban: Alter Diplomat! Aber das Beispiel Union zeigt ja, dass andere Vereine mit erfolglosen Schalke-Trainern klarkommen. Ahem. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Frage ist allerdings, was man sich vom Wechsel verspricht — der Mannschaft fehlt es nicht an Motivation und sonstigen magischen Dingen, der Mannschaft fehlt es an spielerischen Mitteln, um starke und schwache Gegner länger als für die Schlussviertelstunde zu bespielen. Das wird doch mit Breitenreiter auch nicht kommen, fürchte ich.

Jaime: Das ist auch der Grund, warum ich den Trainwechsel insgesamt komisch finde, vielleicht sogar ein bisschen beunruhigend. Wenn an den Gerüchten über atmosphärische Störungen was dran sein sollte, ist ein Trainerwechsel leider unausweichlich, und dann muss man nehmen, was man kriegen kann. Wenn es aber, und das wird ja zumindest so verkauft, auf Grund der spielerischen Probleme zur Trennung kam, reden wir wohl über die Defizite im Ballbesitzspiel. Und da sind Breitenreiters bisherige Mannschaften nicht wirklich positiv herausgestochen. Was sagt uns das?

Kaliban: Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass Breitenreiters Schalke, bisschen vereinfacht, ganz ähnliche Probleme hatte wie Stendels Hannover. Gutes Team, nicht falsch aufgestellt, aber oft mit ungünstigen Staffelungen, komischen Zuordnungen, irgendwie oft den falschen Ideen. Wie Hannover eine Mannschaft, die ihre im Kaderwert begründete Überlegenheit nur selten in angemessene Ergebnisse umwandelte. Aber… vielleicht hat er genau daraus gelernt?

Jaime: Wäre eine mögliche Erklärung. Die andere wäre: Allzu genau guckt man bei 96 weiterhin nicht hin, wenn es darum geht, ob der neue Trainer jetzt so richtig gut zur Mannschaft oder zur Situation passt. Wahrscheinlich ist es in Wirklichkeit auch ein bisschen undramatischer, man hat ja nur begrenzte Auswahl bei den Kandidaten. Ein weiterer Grund, warum ich Trainerwechsel während der Saison prinzipiell schlecht finde. Mal angenommen, es hätte keine Konflikte zwischen Mannschaft und Trainer gegeben, wäre mir wohler dabei gewesen, mit Stendel weiterzumachen. Obwohl es ja zuletzt spielerisch nicht toll lief, und ich auch kein bedingungsloser Stendel-Anhänger bin. Vielleicht steht mir da mein Detailinteresse zu sehr im Weg, aber ich fand die Spiele in den letzten Wochen im Schnitt nicht wesentlich schwächer als wir es schon phasenweise in der Hinrunde hatten, oder?

Kaliban: Nein, das nicht. Aber wir hatten auch schon bessere Spiele in der Hinrunde. Ich stand am Samstag zwischen lauter freundlichen Pauli-Fans und hatte 80 Minuten lang immer das Gefühl, mich entschuldigen zu müssen, weil es noch Null zu Null stand. Klar, dann zehn Minuten Vollgas, aber das kann es ja nicht sein. Und man hätte ja auch ein bisschen Fortschritt erwartet nach der Pause, weil die Probleme ja so abstellbar aussehen. Ist ja nicht so, dass wir verletzte Leistungsträger haben oder eine Position, auf der wir untragbar besetzt sind. Das ist doch alles zu machen — und es sieht ja auch aus, als würde daran gearbeitet. Immerhin bauen wir mittlerweile wieder flach auf. Aber der jeweilige Gegner findet immer wieder rasch ein Mittel.

Jaime: Auch wieder wahr. Andererseits: Kurzfristige Leistungsschwankungen passieren immer, aber die Arbeit eines Trainers kann man ja am besten danach bewerten, ob er dagegen angeht oder nicht. Und wenn ich mir nochmal anschaue, was in der Winterpause offensichtlich trainiert wurde und in den Testspielen zu sehen war, ging das in eine vernünftige Richtung. Dass das am Ende nicht in der Liga umgesetzt wurde, dass zwar die langen Bälle im Aufbau reduziert wurden, aber dafür passende Bewegungen im Mittelfeld fehlten und deshalb die Anzahl der Torchancen relativ stark gesunken ist, ist komisch. Aber Stendel hat zumindest nachgewiesen, dass er die Schwächen erkannt hat und daran arbeiten wollte. Das scheint man ihm nur jetzt nicht mehr zuzutrauen. Aber dann sind wir auch wieder an dem Punkt, an dem man fragen muss, ob Breitenreiter wirklich das naheliegendste Versprechen auf Besserung in dem Bereich ist.

Kaliban: Ich sehe auch spontan gar nicht, was er kurzfristig verbessern kann. Ist ja nicht so wie bei Schaaf, wo man einfach Sané in die Verteidigung schickt, Schmiedebach von der Tribüne holt, Almeida in den Ruhestand versetzt und schon geht wieder was.
Andererseits ist es schon komisch, dass vieles von Stendel so halb angefasst wirkte. Und nach dem dritten Spiel hintereinander, wo Sorg alleingelassen Konter verteidigen musste, hätte man auch mal ein ernstes Wort mit Herrn Bazee über das Thema Rückwärtsbewegung sprechen können.

Jaime: Ja, 96 spielte zuletzt keinen tollen, meistens nicht mal guten Fußball, aber hatte jetzt auch keine alles überstrahlenden Schwächen. Ich finde allgemein, dass die Konteranfälligkeit zum Beispiel in der Diskussion der Leistungen ein bisschen übertrieben wurde. Ich fand es ein bisschen schade, dass nach der sehr mutigen und tatsächlich auch riskanten Ausrichtung zu Saisonbeginn die Spielweise schrittweise normalisiert wurde, denn jetzt fehlt eben irgendetwas Definierendes und Klares im Spiel. Das bekommt man denke ich so schnell auch nicht rein. Und Sarenren-Bazee ist mir mal in einem U19-Spiel als extrem undiszipliniert und eindimensional aufgefallen, und ich dachte mir: Da muss man aber nochmal was machen. Sein Trainer damals war Stendel, aber naja…

Kaliban: Dass etwas Klares fehlt, klingt ein bisschen wischiwaschi, ist aber sicher richtig. Wir haben die meisten Spiele irgendwie im Griff, lassen aber immer wieder zu, dass Tschauner ein, zwei Mal pro Match allein gegen einen durchgebrochenen Gegner steht. Wir schießen schon Tore, aber fast nie entstehen sie folgerichtig oder zwingend, sondern oft durch nicht erzwungene Fehler des Gegners oder Standards. Kind wurde sehr gescholten für seine wie immer uncharmante Kritik, wir seien nicht dominant genug, aber im Grunde trifft das schon.

Jaime: Ja, das ist denke ich auch die Folge der etwas komischen Entwicklung seit dem Ende der Hinrunde: Weniger Bolzen im Spielaufbau, weniger Augenmerk auf zweite Bälle, sondern flaches Aufbauen, mehr Geduld von hinten raus. Das ist schonmal eine Grundbedingung für Kontrolle. Aber der nächste Schritt hat dann nicht geklappt. Und da die Außenverteidiger ein bisschen abwartender auftreten, ist der Gegner im Mittelfeld weniger beschäftigt, kann ruhiger stehen und 96 besser ausbremsen. Wenn dann noch fehlende Abstimmung vorne durch einige Wechsel dazukommt, wird’s schwierig. Dann spielt man nicht wirklich auf zweite Bälle, kriegt weniger Gegenpressingzugriff in der Nähe des Tores, spielt nicht wirklich durch die Positionen, spielt aber auch keinen Pressingfußball, für den Stendel wohl eher steht. Ich glaube übrigens, dass Breitenreiter gegen den Ball etwas ändern könnte, mit etwas tieferem Pressing. Kurzfristig bringt das vielleicht sogar ein bisschen mehr Kontergelegenheiten. Vielleicht reicht das ja.

Kaliban: Ah, guter Punkt. Ja, vielleicht reicht das schon. Gegen Pauli wurden wir ja, paradox, sofort gefährlicher als wir lange Bälle auf Füllkrug gespielt haben. Was ganz schön gegen den bis dahin angewandten Plan spricht.

Jaime: Ja, das kann man für eine Schlussphase ja mal machen. Aber mehr lieber nicht. Das habe ich zum Beispiel auch nicht verstanden: Nach der Wintervorbereitung mit vermutlich anderem Schwerpunkt startet man gegen Kaiserslautern im 4-4-2 mit Füllkrug… Das ist dann einfach nicht konsequent und ärgerlich. Fast so ärgerlich, wie jetzt wieder lesen zu müssen, es werde schon alles gut, weil ja „wieder ein waschechter Hannoveraner auf der Bank sitzt, der den Verein lebt und sich tausendprozentig mit ihm identifiziert“…

Kaliban: Ja. Seufz. Das ist genauso absurd wie „Breitenreiter weiß wie Aufstieg geht!“ Aber nun, wenn es einem Trainer zu mehr Akzeptanz und weniger Nerv mit dem „Umfeld“ verhilft, dann isses schon okay. Na wurscht, hilft ja nichts, da müssen wir durch. Was geht gegen Union, was meinste?

Jaime: Nicht unbedingt das einfachste Spiel, denke ich. Vielleicht kann man mit tieferem Pressing Union ein bisschen mehr Ballbesitz überlassen, als sie gerne hätten, denn Union lebt meiner Meinung nach mehr von Dynamik in die Tiefe als von klassischer Dominanz.

Kaliban: Ja. Ich hoffe auf ein 1:0 in der 4. durch einen Freistoß und einen folgenden Zusammenbruch Unions, weil sie das schon gar nicht mehr gewohnt sind. Naja, schau’n mer mal. Danke für das Gespräch.

Jaime: Halt, eine Sache muss ich dann endlich mal fragen, so an dich als PR-Profi: Die letzten drei 96-Trainer waren weniger als ein Jahr im Amt, und die Entlassungen bei eigentlich allen in der jüngeren Vergangenheit waren doch PR-technisch ein Desaster. Kann man das nicht mal ein bisschen anders machen, beim nächsten Mal, in vermutlich 8-10 Monaten?

Kaliban: Das scheint nicht zu gehen, in kaum einem Fußballverein. Wir wissen wie Vereinsschefs sind: Oft leben sie auf einem Berg, hoch oben über den Ebenen des Realismus. Und, um mich mal selber zu zitieren: „Prominente, Chefs und vor allem prominente Chefs muss man abrichten wie die Tiere. Subtilität hilft da nicht. Wer bei extrovertierten Persönlichkeiten kein Stopp-Signal vereinbart oder nicht bereit ist, in kritischen Passagen einfach ins Wort zu fallen, geht in dem Job als Pressesprecher unter.“ Das gilt weiterhin: Man muss es irgendwie schaffen, dass sich die Entscheidungsträger nicht unabhängig äußern — ohne dass sich die Entscheidungsträger bevormundet vorkommen. Eigentlich bei der nicht allzu raffinierten Fragetechnik der Sportjournalisten kein Problem, aber nun.

12 Kommentare

  • AlbertC sagt:

    „PR-technisches Desaster“ – das finde ich etwas spießig und so ziemlich auf einer Ebene mit „Stallgeruch“, „waschechter Hannoveraner“, der sich voll mit 96 identifiziert und „der kann Aufstieg“. Da könnt ihr gleich noch „unwürdig“ draufsetzen, so wie es Michael Rossmann & Carsten Lappe von dpa und Philipp Köster von 11 Freunde beliebten. In meinen Augen Kokolores-Artikel, die vor Unsachlichkeit, Uninformiertheit und Borniertheit nur so strotzen. Journalismus ist das für mich nicht, was Köster da abliefert, sondern eher eine Instanz, die ihre Sicht auf irgendwas verbreitet: „Kind entblödete sich dabei nicht, eine Woche vor dem Rausschmiss dem Coach noch pathetisch das Vertrauen auszusprechen, wie er es nahezu vor jeder Trainerentlassung tat.“
    http://www.n-tv.de/sport/fussball/koesters_direktabnahme/Hannover-96-wird-immer-kindischer-article19757451.html
    Wobei ich den Artikel nur üerflogen habe, weil Überschrift und dieser Satz, mir schon sagten, was bei so einer Schreibe vom Autor zu erwarten ist.

    • Gunnar Lott sagt:

      Ach, das ist ja nur ein Konstatieren, kein Werten. Urteile wie „unwürdig“ etc stehen uns nicht zu. Von außen beurteilen, ob das im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit gut gehandelt ist, das können wir schon.

      Und PR-Desaster sind es fast immer, wenn Trainer entlassen werden: unglaubwürdige Dementis, die Wahrheit in Scheibchen, die spekulierende Presse, der Trainer, der sagt, er wisse von nichts. Mir ist nicht ganz klar, warum Wirtschaftsunternehmen, die auf anderen Ebenen auch sehr rational handeln, das nicht in den Griff bekommen. Das ist ehrlicherweise kein 96-Problem.

      • AlbertC sagt:

        Na ja, man kann ja auch mal etwas zwischen den Zeilen lesen – vor allem wenn die Zeilenabstände so riesig waren wie in der Causa Stendel und sich nicht an Gesagtem entlanghangeln. Davon ab, dass es bisher wohl keine Trainerentlassung gegeben hat und zukünftig auch nicht geben wird, wo der Präsident sagt: „In drei Wochen wird der Trainer entlassen und bis dahin soll er möglichst viele Punkte holen.
        Ich habe an anderer Stelle schon vor längerem geschrieben, dass Stendel vor der Länderspielpause entlassen wird, egal wie das Spiel ausgeht.
        Stendel und Bader standen bereits in der Hinrunde massiv unter der Kritik seitens Martin Kind – und das m.M. nach zurecht. Der verhängnisvolle Sieg beim VFB hat Stendel dann den Kopf gerettet. Wenn man davon ausgeht – und dafür spricht wohl einiges, dass Stendel es bei weitem nicht verstanden hat, das Optimum aus dem Kader herauszuholen, dann ist es richtig, ihn abzulösen. Bei aller Kritik am taktischen Profil Breitenreiters, der mir zudem nicht sympathisch ist, hätte ich ihn auch genommen, weil er zumindest die Mannschaft schon öfters hat spielen sehen und insofern vermutlich weniger Anlaufzeit benötigt als andere Trainer.
        Ich habe das so gesehen, dass Kind von Bader, Möckel, Stendel und Gellhaus nicht viel hielt. Aber unsicher war und diesmal nicht wieder wie zuvor personalpolitisch die falschen Entscheidungen treffen wollte. Erst hat er Bader ins Abseits gestellt und Andermatt hinzugezogen und zuletzt Bader entlassen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Gespräche mit Breitenreiter schon lange liefen. Breitenreiter aber u.a. wegen des Sympathiebonus von Stendel bei den Fans nicht auf den Zug aufspringen wollte. Im Folgenden wurde Stendels Image systematisch beschädigt. Allein deswegen war mir schon klar, dass Stendel keine Zukunft mehr als Chefcoach hatte. Seine Kompetenz wurde doch bundesweit von der Presse in Frage gestellt, nur bei einigen Hardcore-Fans genoss und genießt Stendel eine Art Welpenschutz – „einer von uns“. Desweiteren kann ich mir vorstellen, dass Breitenreiter den Kontakt zu Horst Heldt herstellte und der Plan dann lautete, erst Heldt zu installieren und dann zur Länderspielpause Breitenreiter.
        In meinen Augen ist 96 mit Heldt/Breitenreiter so gut aufgestellt wie lange nicht mehr und eigentlich über die Verhältnisse für eine graue Maus wie 96.
        Was ich Breitenreiter zu Gute halte und mich ein wenig hoffnungsfroh auf guten Fußball stimmt ist, dass er sich im Unterschied zu Frontzeck, der in seiner anstellungslosen Zeit Familie und Garten genoss, sich weitergebildet hat, sich bemüht hat, seinen Horizont zu erweitern. Das gefiel mir übrigens auch an Korkut.

      • Jaime sagt:

        „Wenn es sich in etwa so verhält, wie meine Narration des Trainerwechsels, dann lässt sich das PR-technisch kaum anders händeln.“
        Nur ist das eben eher unwahrscheinlich… Zumindest wenn es um die Idee geht, Breitenreiter könne Heldt „vorgeschickt“ haben. Da halte ich es, ohne es zu wissen, doch für realistischer, dass man sich wegen des dämlichen Zeitpunkts (=während der Rückrunde) mit einem bekannten (Heldt) und gut zu verkaufenden (waschechter Hannoveraner) Kandidaten aus dem überschaubaren Markt auf der sicheren Seite wähnt. Inhaltlich hätte es zB eher in Richtung Schubert gehen müssen, aber selbst wenn der zur Diskussion gestanden hätte: Warum sollte er das machen? Deshalb sagte ich ja, am Ende sei es vermutlich alles weniger dramatisch als ich denke. Abgesehen davon gibt es einen Zusammenhang zwischen einer starken Meinung zu einem Thema und tiefgründigem Wissen darum (und zwar eine negative Kausalität).

        Man muss Stendel auch nicht bedingungslos verteidigen oder von Fehlern freisprechen, das macht auch denke ich niemand, und ich schon gar nicht. Aber wenn es in der Argumentation um eher schlechten Fußball gehen würde, hätte man sich schon früher trennen müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt zieht diese Begründung meiner Meinung nach nicht mehr, eben weil Aussicht auf Korrektur gering ist und man nicht ignorieren sollte, dass Stendel sich an taktischen Eingriffen versucht hat. Gab ja durchaus 96-Trainer, die das nicht gemacht haben, bevor sie entlassen wurden…

  • AlbertC sagt:

    Aus dem Interview in der heutigen HAZ – Harakiri-Fußball ist mir neu, kannte nur
    Hurra-Fußball:

    HAZ:
    Die Problematik haben Sie ja schon am ersten Tag angesprochen. Leidenschaft,
    die Stendel stets propagiert hat, allein reicht nicht. Es geht um einen Plan, ein Konzept, eine Spielidee, die hat zuletzt gefehlt. Wie wird die bei Ihnen aussehen?

    Breitenreiter:
    In der aktuellen Phase der Saison sind die Möglichkeiten überschaubar.
    Wir haben aber heute schon an der Spieleröffnung gearbeitet, um variabler zu werden. Wir wollen Fußball spielen, mutig sein. Meine Ansätze bei all meinen Clubs waren eine gute Spieleröffnung und fußballerisch gutes Übergangsspiel. Trotzdem wird es Situationen geben, in denen wir lange Bälle spielen müssen. Wir dürfen keinen Harakiri-Fußball spielen und den Gegner nicht zu Torchancen einladen.

    • Erdmaennchen sagt:

      „Harakiri-Fußball ist mir neu, kannte nur Hurra-Fußball:“
      Halt ’ne typische Aussage für jemanden wie Breitenreiter. Man könnte dem jetzt zwar entgegnen, dass man überhaupt nicht sämtliche langen Bälle aus dem eigenen Spiel verbannen muss (frag mal Jerome „Laserpass“ Boateng), sondern diese lediglich nicht häufig planlos als Mittel des Zwangs einsetzt. Aber so klingt es für die Presse natürlich schöner.

      • Veldrin Minamoto sagt:

        Das hat er ja auch selbst gesagt, dass Lange Bälle nicht verbannt werden müssen, nur war die Formulierung und Betonung anders: „Trotzdem wird es Situationen geben, in denen wir lange Bälle spielen müssen“. Das heißt doch im Prinzip das gleiche, nur dass Breitenreiters Formulierung betont, dass Lange Bälle möglichst zu vermeiden sind und bei deiner Formulierung aber ein Hauch von „Lange Bälle sind eigentlich ganz okay“ mitschwingt.

      • Erdmaennchen sagt:

        Es klang bei Breitenreiter unnötigerweise einfach gleichzeitg entschuldigend (als ob jemand diese unsinnige Erwartung mit keinerlei Längenvariationen im Passspiel äußern würde) und auch populistisch (Stichwort „Harakiri-Fußball“). Das finde ich persönlich leider relativ typisch für diese „Trainerkategorie“. War ja bei Slomka nicht groß anders.

      • Veldrin Minamoto sagt:

        Naja gut. So viel habe ich vom Breitenreiter nicht aufgeschnappt. Muss mir dahingehend noch selbst ein Bild machen. Das was ich bisher aufgeschnappt habe war aber überwiegend positiv.

  • AlbertC sagt:

    „dass andere Vereine mit erfolglosen Schalke-Trainern klarkommen.“
    Waren Keller und Breitenreiter wirklich erfolglos bei S04?

    „Wenn an den Gerüchten über atmosphärische Störungen was dran sein sollte, ist ein Trainerwechsel leider unausweichlich“
    Ich räume gerade Altpapier weg, dabei fiel mir die NP vom 16. März in die Hand mit einem Interview mit Horst Heldt:
    NP: Und folgen die Spieler Daniel Stendel?
    Heldt: Die Mannschaft verfolgt das Ziel aufzusteigen. Bei all den äußeren Einflüssen präsentiert sich die Mannschaft als Einheit.
    Ich habe da schon lange nicht mehr geglaubt, dass 96 mit Stendel in die Länderpielpause geht, aber wer das gelesen hat, dem sollte es spätestens dann klar gewesen sein. Jedenfalls hat Breitenreiter angestrengt vermieden, die normale Antwort zu geben. Die wäre auf eine solche Frage gewesen: Ja, das Team folgt dem Trainer selbstverständlich.

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