96 – 1.FC Kaiserslautern 1:0

Rückrundenauftakt am Montagabend: Gegen einen neu auf- und leicht umgestellten 1.FC Kaiserslautern startete Hannover 96 ohne allzu große taktische Neuerungen in die Rückrunde. Erzwungene Wechsel und bekannte Probleme aus der Hinrunde führen gegen einen soliden Gegner zu einem Stotterstart, der am Ende etwas glücklich in einem für die Aufstiegsmission wichtigen Sieg endet.

  • Ein sehr unspektakuläres Spiel lebt in der ersten Halbzeit von einigermaßen hoher Intensität im Mittelfeld und von Hannovers Fehlern mit dem Ball. 96 will von hinten herausspielen, tut dazu aber nicht genug und bleibt nach vorne überwiegend harmlos.
  • Kaiserslautern kommt mit der neuen Formation und ein paar guten Bewegungen auf der linken Seite zu punktueller Torgefahr durch Umschaltangriffe und hält sich mit einem eher unaufregenden Pressing in der Defensive weitgehend schadlos.
  • Hannover nutzt nach einem Einwurf eine der zunächst wenigen Umschaltmöglichkeiten nach vorne zur Führung und profitiert anschließend ein wenig von größerer Hektik im Spiel. Auch wegen Hannovers schwacher Struktur im Gegenpressing kommt der FCK zwar noch ein paar Mal vor das Tor, aber nicht mehr zum Ausgleich.

Nötige und freiwillige Umstellungen auf beiden Seiten

Während der FCK auch unter dem neuen Trainer Norbert Meier auf die zuletzt stabile Abwehrreihe und ein bekanntes defensives Mittelfeld setzen konnte, musste Daniel Stendel seine ab Mitte der Rückrunde zum Standard gewordene 4-4-2-Formation hinten notgedrungen umbauen. Mit Sorg für den erkrankten Anton begann einer der 96-Sündenböcke rechts in der Viererkette, Fossum ersetzte den verletzten Schmiedebach im Mittelfeld an der Seite von Bakalorz. Änderungen am Offensivpersonal nahmen dagegen beide Trainer weitgehend freiwillig vor: Bei den Pfälzern konnte Meier mit Kerk auf dem linken Flügel und Przybylko in der Spitze des 4-2-3-1 auf zwei nach ihren Verletzungen wieder genesene Sturmkräfte setzen und bot den bisherigen Stürmer Osawe neben Zehner Halfar auf dem rechten Flügel auf. Stendel ließ Uffe Bech von Beginn an anstelle von Sarenren-Bazee auflaufen und entschied sich für Niclas Füllkrug als Sturmpartner für Martin Harnik.

Grundformationen

Was sich bei Hannover geändert hat

Im Vergleich zu der letzten Phase der Hinrunde hat sich der grundsätzliche Spielansatz bei Hannover 96 nicht geändert. In Details der Ausführung und deshalb auch im Hinblick auf die offensive Produktivität und defensive Stabilität stellte der Rückrundenauftakt über weite Strecken sogar eher einen Rückschritt dar. Dabei wurde auch in dieser Begegnung deutlich, dass die in der Vorbereitung offenbar noch einmal geschärften Mechanismen für das Ballbesitzspiel zumindest umzusetzen versucht werden. Im Gegensatz zu den Testspielen, in denen dies besser gelang, ging es gegen den FCK allerdings nicht über Ansätze hinaus: Nachdem anfänglich Marvin Bakalorz im Aufbau zwischen die Innenverteidiger abgekippt war und die Überzahlsituation gegen die beiden gegnerischen Pressingspitzen hergestellt hatte, übernahm die tiefer aufbauende Rolle im Lauf der ersten Halbzeit zunehmend Iver Fossum links neben Sané. In der ersten Phase des Aufbaus orientierten sich die Außenverteidiger enger an die Innenverteidiger und konnten beim seltenen hohen Stören der Gäste kurz angespielt werden, oder fielen zu diesem Zweck auch besser zurück als über weite Strecken in der Hinrunde.

Damit konnte Hannover in der ersten Linie wieder etwas geordneter und ruhiger kombinieren, verlor aber mit fortlaufender Spielzeit auch wieder ein bisschen zu oft die Geduld und setzte zum langen Ball an. Die immer noch zu große Direktheit im Spielaufbau wurde auch durch fehlende Freilaufbewegungen der Offensivspieler erzwungen. Felix Klaus setzte wie schon in den Testspielen mit dem Aufrücken des Außenverteidigers zum Freilaufen in Richtung des Halbraums an und konnte immerhin kurzzeitig für den andribbelnden Innenverteidiger oder Fossum zur Anspielstation werden. Auf der jeweils im Wechsel mit Klaus von Uffe Bech besetzten Seite fehlte dieser Mechanismus allerdings noch etwas häufiger, sodass durch das auch nur sporadische Anbieten von Klaus und die beiden fast immer hoch stehenden Stürmer kaum Passwege nach vorne gefunden werden konnten. Ohne passende Bewegungen bleibt es dabei: Wer mit einem 4-4-2 spielt, bekommt eben auch nur ein 4-4-2. Was er nicht bekommt: Passwinkel, Kombinationsoptionen, Entlastungsstationen unter Druck und Synergien zwischen den Einzelspielern. Dafür müsste man sich schon etwas bemühen.

BB_96-Klaus-Harnik-Sorg

So zum Beispiel. 96 kann sich mit solchen einfachen Mitteln zumindest in dieser Szene, und auch generell dann eher punktuell, flach nach vorne durchspielen.

Eine weitere Änderung im Spiel von 96, die nicht unbedingt als Fortschritt zu werten ist, bestand schon in der Wahl des Offensivpersonals: Stendel entschied sich gegen die technisch starke und beweglichere Sturmoption neben Harnik (Karaman), sondern für die körperliche Präsenz und Wucht (Füllkrug), und somit auch nicht für den Mittelweg zwischen beidem (Sobiech). Ob wegen der Spielertypenwahl das Ausspielen der Offensivpräsenz und generell der Übergang vom zweiten ins letzte Drittel eindimensionaler wurde, oder ob die Aufstellung andersherum zu einer eventuellen Forderung nach einfacheren, klareren Angriffen passt, ist natürlich schwer zu beurteilen. Im Ergebnis lief es jedenfalls auf mehr Flankenversuche, schnelle Entscheidungen zu Pässen hinter die Abwehr und lange Bälle auf Zielspieler und Ablagenstation Füllkrug hinaus.

Die wenigen Szenen, in denen Kaiserslautern zum Spielaufbau ansetzte, lassen nicht darauf schließen, dass sich am 96-Pressing viel ändern soll. Das aufrückende 4-4-2 war auch weiterhin zu sehen, wenngleich das Mittelfeld manchmal etwas breit wirkte und die Abstände zur Abwehr etwas groß gerieten. Das wurde einerseits durch die relativ breit stehenden FCK-Flügel begünstigt, aber als Problemquell andererseits auch nur im Gegenpressing auffällig. Nach Ballverlusten vor allem im Angriffsdrittel in den manchmal etwas flachen Staffelungen und mit dem zusätzlich nachrückenden Bakalorz mussten die beiden Flügelspieler viel Druck erzeugen, um nicht das relativ freie Mittelfeld zum Problem werden zu lassen. Diese Anfälligkeit ist allerdings nicht neu, da sie ja auch mit den ebenfalls bekannten Problemen im Ballbesitz einhergeht.

Was sich beim FCK geändert hat

Die verglichen mit Hannover 96 umfassenderen Änderungen auf Seiten der Pfälzer allein auf den Trainerwechsel zurückzuführen, greift vermutlich etwas kurz, da zumindest die Abkehr von der Mittelfeldraute auch unter dem ehemaligen FCK-Trainer Korkut mit einigermaßen großer Wahrscheinlichkeit erfolgt wäre. Aber auch abgesehen von der 4-2-3-1-Formation und dem neuen Personal deuten sich bei den „roten Teufeln“ gewisse Neuerungen an. Am auffälligsten wurde wegen der vor allem in der ersten Halbzeit ungleichen Spielanteile natürlich das tiefere und auch etwas reaktiver interpretierte Pressing. Der FCK presste nur selten nach vorne durch und rückte nicht systematisch auf, sondern trat mit einem relativ gewöhnlichen 4-4-2-Mittelfeldpressing mit dem Mittelfeld knapp hinter der Mittellinie auf. Einzelne Mannorientierungen im Mittelfeld scheinen außerdem das neue FCK-Pressing zu prägen, da Moritz immer wieder auf den zweiten 96-Sechser herausrückte, wenn die beiden Stürmer ihn nicht verstellten, oder sich Halfar zum Aufnehmen eines aufrückenden 96-Sechsers weit mit zurückzog. Die aufrückenden Außenverteidiger des Gegners wurden zudem von den Flügelspielern Osawe und Kerk oft nach hinten verfolgt. So war der FCK kollektiv etwas kompakter und zum Ball auf den Flügeln enger organisiert, aber auch weniger aktiv gegen den Ball als vor allem in der ersten Phase der Hinrunde und ließ sich etwas zu leicht vor den Strafraum zurückdrängen. Die Griffigkeit entstand stattdessen meistens durch individuelles Herausrücken von Przybylko, Halfar, Moritz oder Gaus, die damit vor allem auf den Flügeln ein paar Mal guten Druck erzeugten und das unverbundene 96 abwürgten.

Für das Spiel nach vorne lassen sich noch nicht allzu viele Erkenntnisse aus dem Spiel ableiten, ein radikaler Wandel scheint aber eher unwahrscheinlich. Wenig überraschend dürfte die Einbindung der Außenverteidiger in den Aufbau künftig zurückgehen, zumindest in dieser Begegnung fielen Gaus und Mwene aber auch nicht durch eine besonders hohe Positionierung auf. Das oft breiter gestaffelte Mittelfeld und die langen Bälle auf die Flügelspieler oder meistens Przybylko wurden durch den wieder fitten und sehr engagiert in alle Richtungen unterstützenden Halfar ergänzt und relativ schnell in die Tiefe zu bringen versucht. Dazu passten das überwiegend gut getimte Ausweichen von Przybylko nach links als Weiterleitungs- oder Haltestation und das mitunter sehr aggressive Nachstoßen von Moritz auf beiden horizontalen Spielfeldhälften. Durch den eigentlichen Stürmer Osawe auf dem rechten Flügel und den etwas robusteren Kerk links war die Zentrumsbesetzung trotz des ausweichenden Stürmers etwas konstanter, was in einigen Begegnungen mit dem 4-2-3-1 unter Korkut noch problematischer ausgefallen war (Osawe auf dem rechten Flügel sollte trotzdem nicht der Weisheit letzter Schluss sein, obwohl Stieber als auf dem Papier idealer Ersatz bei einer eventuell direkteren Spielweise auch nicht gut passen würde). Ein fitter und als Zehner auflaufender Halfar dürfte für die FCK-Torgefahr allerdings einen größeren positiven Einfluss haben, als irgendwelche möglichen taktischen Detailänderungen.

Das Spiel

Die mangelnde Zentrumsbesetzung im Ballbesitz bei Hannover 96, schon seit der Sommervorbereitung der am penetrantesten Zweifel säende Stachel in unserer persönlichen Aufstiegszuversicht, setzte sich wie gesagt auch im ersten Spiel der Rückrunde als Problem fort. Durch das Herauskippen von Fossum und ohne einen beweglichen Stürmer oder spielmachenden Flügelspieler blieb oft nur Bakalorz als zentraler Mittelfeldspieler übrig, der vom leicht herausrückenden Moritz meistens zugestellt wurde. Przybylko und Halfar warteten derweil auf die Möglichkeit zum leitenden Anlaufen der 96-Innenverteidiger nach außen und konnten damit immer mal wieder unsaubere lange Bälle auf die Außenverteidiger oder in Richtung Füllkrug erzwingen. In den Folgeszenen gelang 96 nur selten der Durchbruch, weil sich der FCK mit vielen Spielern hinterm Ball versammelt hatte und die Stendel-Elf auch manchmal zu flügellastig spielte. Mit dem zusätzlich zurückarbeitenden Halfar oder seltener Przybylko gab der FCK auch viel Druck auf die zweiten Bälle im Mittelfeld und hatte gegen ein etwas zu einfach gestricktes 96-Offensivspiel nicht allzu viele Mühen. In Sachen Großchancen musste sich Hannover dementsprechend auf eine Standardsituation (schöne Variante mit flachem Pass auf Füllkrug, Chip-Pass von Sorg auf freien Klaus) und einen Konter über Fossum und Bech beschränken, doch der letzte Pass wurde kurz vor Harnik noch abgefangen.

Dass die Gäste in der ersten Halbzeit zu etwas mehr guten Aktionen vor dem gegnerischen Tor kamen, lag einerseits am temporeichen Ausspielen ihrer Umschaltangriffe, wurde aber andererseits durch unerzwungene Fehler im Herausspielen von hinten durch Hannover ermöglicht. Auch dank der natürlicherweise schlechteren Zugriffsmöglichkeiten nach Ballverlusten in einer vorher nicht gut verbundenen Struktur, von den gegnerischen Stürmern hinten gehaltenen 96-Außenverteidigern und dann zu großen Räumen im Mittelfeld konnten sich Halfar und Moritz in schnellen Angriffen ein paar Mal gut behaupten und die schnellen Flügelspieler ins Spiel bringen.

BV_96-Ggpressing mittel

Folgeszene des dargestellten Angriffs weiter oben: 96 wird auf dem Flügel abgeblockt, ist aber insgesamt weit aufgerückt. Mit dem zweiten Stürmer fehlt ein Mittelfeldspieler, Sorg und Fossum alleine sind zu wenige Spieler für griffiges Gegenpressing, sodass hinten ein eher unangenehmes 3vs3 entsteht.

Zusammen mit Stockfehlern von Sané und Strandberg und unverhofften hohen Balleroberungen kam der FCK so zu vier oder fünf guten Aktionen im Strafraum, fand aber nicht den richtigen Pass hinein oder verfehlte das Tor knapp. Der überwiegende Rest des ersten Durchgangs war von Mittelfeldszenen geprägt, die prinzipiell schon im Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Hinrunde zu sehen gewesen waren, in diesem Fall aber etwas anders entstanden. Anstelle von beidseitig riskant aufrückenden Sechsern wurde in diesem Spiel vor allem durch das schon erwähnte Zurückfallen von Halfar und wegen immer wieder nach innen pressenden 96-Flügelspielern (und sporadischem Einsteigen von Harnik in den Kampf um zweite Bälle) der Raum im Mittelfeld verknappt und die Intensität erhöht.

Mehr Offenheit im Mittelfeld nach dem Tor

Mit dem 96-Führungstor durch Bech nach guter Vorlage des etwas glücklich an den Ball gekommenen Bakalorz musste der FCK mit der neuen Spielgeschichte zurecht kommen und selber mehr Aktivität ausstrahlen. Schon kurz nach dem Tor deutete sich an, dass 96 gegen einen jetzt stärker im Ballbesitz geforderten Gegner ein wenig die eigentlich gewohnte Ordnung und gut organisierte Aggressivität im Pressing vermissen ließ (wie es in zweiten Halbzeiten andererseits aber auch nicht unüblich ist). Im schlecht besetzten Mittelfeld konnte sich Halfar gegen Sané durchsetzen, der FCK spielte sich auf der rechten Seite fest und kam durch Mwene zu einem weiteren Abschluss im gegnerischen Strafraum. Nach der folgenden Ecke verpasste Moritz auch die zweite Chance zum Ausgleich, als sein Schuss am Lattenkreuz landete.

BV_96-Ggpressing schwach

Noch eine Szene mit unsinniger Struktur (nach einem Angriff über die linke Seite). Da wäre es fast besser, wenn Fossum und Bakalorz gar nicht erst ins Gegenpressing gehen, sondern mit der Abwehr zusammen zurückfallen und den Temponachteil mit Überzahl auszugleichen versuchen.

Doch Kaiserslautern blieb bei einem direkten Spiel nach vorne mit langen Bällen und Flügelangriffen, sodass sich Hannover in Person von Bakalorz und Fossum immer wieder die Möglichkeit zum Aufsammeln und Abfangen von zweiten Bällen im Mittelfeld bot. Der schnelle Weg in die Tiefe blieb weiterhin das Mittel der Wahl, sodass das Spiel gegen einen etwas riskanter aufrückenden Gegner noch ein bisschen hektischer und „emotionaler“ wurde. Da der FCK seine nicht mehr ganz so guten Chancen zum Ausgleich vergab, blieb es beim Heimsieg für 96.

Fazit

Wer in mehr als 400 Spielen für 96 aufgelaufen und trotzdem nicht auf den Kopf gefallen ist, darf bei uns jederzeit das resümierende Schlusswort führen:

Besser geht immer. (…) Das fängt mit dem eigenen Ballbesitz an, da müssen wir etwas besser und sauberer sein, dann hat man zwangsläufig mehr Torchancen als der Gegner. Und natürlich hat der Gegner dann weniger vom Ball und auch weniger Torchancen. (…) Die Abwehrleistung ist immer eine kollektive Sache. Ich finde, die Abstände waren teilweise sehr groß nach Ballverlust, von daher müssen wir im Bereich Umschaltspiel vielleicht noch ein bisschen arbeiten, ein bisschen besser werden. Es hat nie einfach mit einzelnen Spielern zu tun oder mit der Viererkette, sondern es ist eine kollektive Leistung in der Defensive. Da gibt es auch noch etwas zu verbessern.

(Steven Cherundolo nach dem Spiel bei Sky)

Spieler des Spiels

Wenn Daniel Halfar mitspielt, die Ausrichtung seiner Mannschaft nicht kompletter Käse und er selber einigermaßen in Form ist, wird es in den meisten Zweitligaspielen schwierig, keine Gründe für ihn als besten Spieler des Spiels zu finden. Das wird im Fall von Hannover als Gegner aber auch nur deswegen keine harte Entscheidung, weil 96 ein ziemlich unkollektives Spiel zeigte und die Beurteilung der Einzelspielerleistungen deshalb ein bisschen wacklig ausfällt, zumindest bei den Spielern, die nicht besonders positiv aufgefallen sind. Unter individuellen Gesichtspunkten kann man aber Fossum für smoothe Bewegungen und so viel Verbindungsarbeit wie möglich, Bakalorz für Balleroberungen und Defensiv-/Umschaltdribblings hervorheben (obwohl die Abstimmung untereinander und die Rollenverteilung nicht immer passte) und Sorg und Prib für ein ordentliches Spiel unter schwierigen Bedingungen loben.

6 Kommentare

  • AlbertC sagt:

    Jaime, Du äußerst Dich gar nicht zur Leistung von Bech. Wie bitte hast Du ihn gesehen?
    Hat er in Deinen Augen defensiv besser mitgearbeitet als Sarenren-Bazee?
    Schlechter geht ja wohl kaum.
    Und wenn, haben die AVs dann davon nicht profitiert?
    Ich habe das Spiel nur bis zur Halbzeit gesehen, dann hatte ich keine Lust mehr, mir das Gebolze weiteranzusehen und habe stattdessen endlich die Küche geputzt, was ich seit Tagen vor mir herschob. Aufgenommen habe ich es ja, so dass ich es mir noch anschauen kann. Ich war so enttäuscht, dass keine Weiterentwicklung zu erkennen war und Kaiserlautern trotz Trainerwechsels eingespielter auf mich wirkte. Keine Weiterentwicklung – spielerisch habe ich es sogar als Rückschritt wahrgenommen und mich gefragt, was Stendel wohl nur die ganze Zeit mit denen trainiert….
    Ich glaube nicht, dass eine Mannschaft, die von ihrem Trainer so planlos aufs Feld geschickt wird, am Ende aufsteigt. Trotz des relativ guten Kaders lege ich mich daher auf Platz drei fest.

    • Jaime sagt:

      Fand Bech in Ordnung, hatte aber meiner Meinung nach vor allem nach dem Tor ein paar gute Einzelaktionen. Vorher war er wie immer, engagiert und sehr aktiv, aber es gab ja generell wenige klare Aktionen nach vorne. Defensiv leistet er auch keinen sensationeller Beitrag, aber klar, schon ein bisschen besser als Sarenren-Bazee meistens.
      Planlos würde ich es weiterhin nicht nennen, und manchmal ist es am Anfang eben ein bisschen rumpelig. Die Testspiele fand ich teilweise sehr gut, also setze ich mal darauf, dass man davon in den nächsten Wochen noch mehr sehen müsste.

      • Erdmaennchen sagt:

        Ich habe von der Vorbereitung und den Testspielen so gut wie nichts mitbekommen, aber es fällt mir nach den beiden letzten Auftritten schon einigermaßen schwer, mir gute Testspielleistungen vorzustellen. Und seit der Nummer vor der Nürnberg-Partie fällt es mir auch nicht immer leicht, an umfangreiche Überlegungen Stendels bzgl. passenden Spielerrollen und dem Schaffen eines geeigneten Umfeldes zur Nutzung der einzelnen Fähigkeiten und Stärken zu glauben.

        Eigentlich kann man sich nicht über schwache Ballbesitzstrukturen wundern, wenn man mit Füllkrug, Harnik und Klaus im flachen 4-4-2 aufläuft. Ähnlich verhält es sich bei einer Doppel-Sechs bestehend aus Sané und Bakalorz und dem sowieso regelmäßigen Verzicht auf Spieler wie Albornoz, Fossum, Karaman und Sobiech (von Schmiedebach jetzt mal abgesehen, der uns bereits mit seiner bloßen Anwesenheit besser macht und irgendwie zu DEM personellen Faktor mutiert, mit dem unsere Ambitionen im Spiel stehen und fallen). Irgendwie bin ich grad ziemlich unzufrieden…

      • Jaime sagt:

        Dann musste wohl nochmal selber gucken (vor allem der Aufbau war schon teilweise sehr gut… aber klar, nur ein Testspiel). Das Spiel gegen Luzern hab ich auch nur teilweise gesehen, da waren tatsächlich eher punktuell gute Aktionen dabei und Arkenberg hat gespielt… Das Spiel gegen Lotte war im Rückblick vielleicht tatsächlich schon wieder eher eine kleine Stagnation.
        https://www.youtube.com/watch?v=MsSP0rE9Rds

      • Erdmaennchen sagt:

        Stimmt, das sah über weite Strecken schon nicht verkehrt aus. Lustigerweise findet man schon in den ersten vier Minuten einen guten Spielzug aus der ersten Aufbaulinie heraus, einen mannschaftlich guten Angriffspressingmoment und einmal völlig behindertes Gegenpressing mit logischem Konter für Augsburg. Super dankbar, um sich das nochmal komprimiert anzuschauen 😀

        Solche Partien machen unsere enormen Leistungsschwankungen für mich aber umso ärgerlicher. Man sieht das spielerische Potenzial des Kaders in manchen Phasen immer wieder deutlich aufblitzen, bevor es im nächsten Moment fast nur noch um stumpfe Durchschlagskraft in einzelnen Situationen im Angriffsdrittel geht. Ich versuche das alles nicht aus einem komplett idealistischen Standpunkt zu betrachten und erwarte kein Ballbesitzspiel auf super hohem Niveau (selbst wenn das sogar Mannschaften aus tieferen Ligen hinbekommen). Aber ein wenig mehr Ambition dürfte es teilweise schon sein. Wäre insofern auch nicht schlecht, als dass wir in Zukunft vielleicht das ein oder andere „Kampfspiel“ vermeiden könnten und uns schlaue Anpassungen des Gegners nicht direkt aus dem Konzept bringen.

  • AlbertC sagt:

    Die Mail habe ich gerade von einem Bekannten aus Celle erhalten, der bei dem Dreckswetter im Stadion war und seit vielen Jahren ne Dauerkarte für 96 hat und 96 drei-viermal in der Saison zu Auswärtsspielen begleitet:
    „Montagabend waren des Ergebnis, der Tabellenplatz und die Stimmung das Beste.

    Spielerisch war kein Konzept zu erkennen. Spielaufbau von hinten war schwach entwickelt, viele Tschauner-Abschläge nach vorne, wo dann der 2. Ball auch nicht gesichert werden konnte. Zu wenig Bewegung und zu wenig von außen. Klaus rückte zu sehr ein und von beiden AVs Prib und Sorg halte ich nicht viel. Harnick hatte einen schwachen Tag. Bech überzeugte durch starken Einsatz und spielerische Highlights. Baka ist ein Kämpfer, hat aber Defizite im Passspiel.

    Aber: Solche dreckigen Siege musst du einfahren. Sie spielten fast die gesamte Halbzeit mit der Führung und haben sie verteidigt.

    Deine Frage, was Stendel eigentlich taktisch im Training einstudiert, stelle ich mir auch öfters.“

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