Dirk Dufner: 28 Monate für 96

Mit dem Ende der Transferperiode am 31. August ging auch Dirk Dufners letzter Arbeitstag als 96-Sportdirektor vorüber. „Einvernehmlich“ wurde entschieden, so die offizielle Sprachregelung, dass Dufner seinen Tätigkeiten ab September (trotz eines bis 2016 gültigen Vertrages) nicht mehr nachgehen wird. Man habe gemeinsam entschieden, keine gemeinsame Zukunft mehr zu sehen, so Martin Kind.

Zum Antritt: Die ruhige Hand ist gefragt

In der Rückschau erscheint Dufners Amtszeit bei manchen Fans und Journalisten als Phase des Niedergangs, wie dieser beispielhafte Kommentar auf Bild.de verdeutlicht:

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Aber das ist so nicht haltbar: Als Dufner übernahm, stand 96 auf Platz 11, der Konterfussball Slomka’scher Prägung war sozusagen entschlüsselt und in der Bundesliga nicht mehr besonders gefürchtet, sowohl innerhalb der Mannschaft als auch zwischen Spielern und Trainerteam bestanden Spannungen, wenn man entsprechenden Gerüchten glauben mag. Und dass der damalige Manager Schmadtke und der Trainer Slomka verstritten waren, darf trotz gegenteiliger Beteuerungen beider als Tatsache gelten. Nichtsdestotrotz war Schmadtke sehr beliebt, was schon die Begrüßung von Martin Kind in der ersten gemeinsamen Pressekonferenz deutlich macht, indem er zu Dufner nur zwei, drei Worte verliert und ansonsten einen wehmütigen Rückblick auf die Schmadtke-Zeit gibt. Kind schien vor allem Ruhe vom neuen Manager zu erwarten, eine gute Zusammenarbeit mit dem Trainer und ansonsten viel „Weiter so“.

Das Selbstverständnis: Trainer-Zuarbeiter

Und der unaufgeregte und mediengewandte Dufner machte seine Arbeitsauffassung und sein Selbstverständnis als Sportdirektor früh deutlich: Er ist in Sachen Spielerverpflichtungen überwiegend Zulieferer des jeweiligen Trainers. Mehrfach betonte er, man werde „keinen Spieler verpflichten, wenn wir das nicht zusammen entschieden haben“. Große eigene Impulse bei der spielerischen Ausrichtung des Vereins sollten von Dufner folglich auch nicht ausgehen. Als Gestalter einer fußballerischen Identität und Gestalter neuer Konzepte begreift er sich nicht. Diese Aufgabe kommt aus Dufners Sicht einem anderen Mitarbeiter zu:

Der Trainer ist die wichtigste Person im Klub. (Dirk Dufner)

Dieses Selbstverständnis zu kritisieren und zu argumentieren, der Verantwortliche für den sportlichen Bereich müsse mehr aktiven Gestaltungswillen an den Tag legen, ist legitim. Oder man hält Dufner zugute, dass ihm eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Trainer wichtig ist und er der Person, die täglich direkt mit der Mannschaft zusammenarbeitet, den größtmöglichen Einfluss auf ihre Zusammensetzung gewährt. Seine persönlichen fußballerischen Präferenzen stellt Dufner laut eigener Aussage jedenfalls bei der Suche nach Neuverpflichtungen hinten an:

[Bei der Art des Fußballs und dem Spielsystem] hat der Trainer, und das ist wohl bei jeder Mannschaft weltweit der Fall, das letzte Wort. Das finde ich auch unheimlich wichtig. Wenn man als Verantwortlicher unbedingt dieses oder jenes Spielsystem haben möchte, dann muss man einen Trainer holen, der das praktiziert. (Dirk Dufner)

Das ist vermutlich keine Dufner-exklusive Sichtweise, und auch er wird bei der Suche nach neuen Spielern oder bei Vertragsverlängerungen seine eigene Position einbringen. Dennoch deuten die gezeigten Aussagen klar darauf hin, dass bei Dirk Dufners Arbeitsweise das Pendel eher in die Richtung ausschlägt, den Wünschen des Trainers bei der Erstellung von Spielerprofilen die oberste Priorität beizumessen. Wenig überraschend lässt sich die Interpretation seiner Aufgabe an Hand der von ihm verantworteten Transfers auch belegen.

Die Transfers: Spieler auf Bestellung

Am eindrücklichsten gelingt dies, indem man die letzten beiden Sommer-Transferperioden vergleicht. Für die von Tayfun Korkut und Martin Kind mittelfristig angestrebte aktivere, flexiblere und dominantere Spielweise waren technisch starke und individualtaktisch gute Fußballer gefragt: Mit Hiroshi Kiyotake (technisch sehr stark), Jimmy Briand (individualtaktisch sehr gut), Miiko Albornoz (technisch sehr stark, individualtaktisch eher mittelmäßig, aber sozusagen mit den „richtigen“ Fehlern) und Joselu (technisch sehr stark und individualtaktisch gut) gelang dies sehr überzeugend. Das logische, grundsätzliche Profil wurde mit diesen Neuzugängen klar erfüllt. Im Rückblick fehlte vielleicht noch ein zusätzlicher Spieler mit Kreativpotential, der Kiyotakes Teilnahmslosigkeit und mangelnde strategische Fähigkeiten hätte ausgleichen können, aber unter normalen Umständen hätte die letzte Rückrunde auch mit dem vorhandenen Kader niemals so absurd verlaufen dürfen.

In der gerade beendeten Transferphase zeigte sich nun, dass Dufner hinten den eigenen Präferenzen zurückstehen kann und die Wünsche des Trainers in dem vom Verein vorgegebenen Rahmen erfüllt: Michael Frontzeck (und Martin Kind) wollten schnelle, junge, physische, simple Fußballer – und sie bekamen sie. Charlison Benschop, Felix Klaus, Mevlüt Erdinc und Uffe Bech sind allesamt für schnelles, lineares Spiel geeignet und beweisen (mit leichter Ausnahme von Bech) ihre eher simple Spielweise in der laufenden Saison recht eindrucksvoll. Lediglich Oliver Sorg passt als offensiv zurückhaltender, intelligenter und technisch gefälliger Akteur nicht wirklich in dieses Profil. Wohlwollende Interpretation unsererseits: Einen Transfer hatte Dufner frei. Dennoch hat der ehemalige 96-Sportdirektor insgesamt in zwei aufeinanderfolgenden großen Transferperioden zwei komplett gegensätzliche Transferstrategien verfolgt und den jeweiligen Trainer wohl einigermaßen glücklich gemacht (… und Martin Kind).

Wenn sich die massive Kritik an Dufner wenigstens auf die im Sommer demonstrierte Schattenseite seiner Amtsführung konzentriert hätte, gäbe es daran wenig auszusetzen. Ein Sportdirektor, der plötzlich nur simple Spieler verpflichtet, sollte nicht mit Lob überschüttet werden, auch wenn der Trainer es so möchte. Stattdessen werden dem 47-Jährigen aber gerne zahlreiche „Transferflops“ vorgeworfen, die entweder nicht wirklich als solche zu bezeichnen sind, für keinen Manager der Welt ungewöhnlich sind, oder im Kontext der Situation bei ihrer Verpflichtung gar keine Nicht-Flops werden mussten. Wir gehen mal ein paar durch:

Artjoms Rudnevs beispielsweise war kurzfristig und risikofrei verfügbar, linderte den Engpass im Sturm, passte gut in die damals erforderliche Spielweise und sorgte immerhin für drei Tore.
Frantisek Rajtoral wurde letztlich für die Zeit seiner Leihe, die den Verein wohl kaum an den Rand des finanziellen Ruins getrieben haben dürfte, zu dem, als was er auserkoren war: einem sofortigen Konkurrenten für Hiroki Sakai, durch dessen bloße Anwesenheit der Japaner den Weg nach oben auf seiner beständig schwankenden Leistungskurve wiederfinden sollte.
Marius Stankevicius sollte für den Fall verletzungsbedingter Probleme die hintere Kaderposition eines Defensivallrounders besetzen – er kam ablösefrei, machte eineinhalb gute Spiele als er gebraucht wurde und spielt mittlerweile in der zweiten spanischen Liga.

Auf der anderen Seite wird heute, im September 2015, über die zur Zeit schwache Form des ansonsten unumstrittenen Abwehrchefs Marcelo lamentiert, und Salif Sané wird von einer Fan-Mehrheit seit Wochen als wichtigster Feldspieler mit Champions-League-Potenzial gepriesen. Zudem wird Hiroshi Kiyotake mit zunehmender Einfallslosigkeit auf dem Platz zum Hoffnungsträger überhöht. Drei Stammspieler, auf deren Schultern große Hoffnungen auf eine spielerische Steigerung ruhen, allesamt verpflichtet von Dirk Dufner. Der angebliche Flop Joselu hingegen wurde über Marktwert an Stoke City verkauft, wo er, Ironie der Geschichte, gegen Diouf um einen Stammplatz kämpft. Und der angestrebte langfristige Umbruch im Kader, den Dufner von Beginn an als große Herausforderung vor der Brust hatte, ist zumindest im Hinblick auf die Altersstruktur ebenfalls abgeschlossen. In der Gesamtheit keine ganz katastrophale Arbeitsbilanz – und weniger Anlass für Kritik als man anhand des Gemaules in den Foren und Teilen der Presse denken möchte.

Auch mit unsachlicher Kritik muss man in diesem Job umgehen. Aber die Art und Weise, wie das hier zum Teil über einen langen Zeitraum passiert ist, das war für mich schon eine neue Erfahrung. (Dirk Dufner)

Die Amtszeit: Es lag nicht an den Transfers

Dennoch kann und soll an dieser Stelle natürlich nicht bestritten werden, dass die erhofften sportlichen Erfolge während der Amtszeit von Dirk Dufner ausblieben. Wenn man die reine Endplatzierung in der Tabelle heranzieht, konnte der Abwärtstrend seit der Überraschungssaison 2010/2011 auch nach Dufners Antritt nicht gestoppt werden. Seitdem arbeitet mit aktuell Michael Frontzeck der dritte Trainer für Hannover 96. Zwei Trainerentlassungen in zweieinhalb Jahren vornehmen zu müssen, ist in der Regel kein Ausweis außergewöhnlich erfolgreicher Arbeit eines Fußballklubs. Der sportliche Leiter der Hannover 96 GmbH & Co. KG trägt daran naturgemäß seinen Anteil. Aber es ist weniger ein eindeutig Dufner zuzuschreibendes Versagen, das 96 in die derzeitige Lage gebracht hat. Sicherlich sind seine Transferentscheidungen aus strategischer Sicht zwar kritisch zu hinterfragen, tragen aber immer die eindeutige Handschrift des jeweiligen Trainers. Wenn es jetzt gerade nicht läuft und es vorher nicht lief, die Gründe für die schlechten Ergebnisse aber unter unterschiedlichen Trainern jeweils andere Ursachen haben, kann es nicht daran liegen, dass die Qualität neuverpflichteter Spieler allgemein zu gering gewesen sei. Zudem ist es nach dem dritten Spieltag wenig angemessen, Dufner vor dem Hintergrund der bisher gezeigten Leistungen für die jüngsten Transfers zu kritisieren. Der aktuelle 96-Kader ist, bei aller von uns schon seit langem vehement beklagten Einfältigkeit der angekündigten Spielweise, objektiv betrachtet deutlich besser als es bisher den Anschein hat. So schlecht, wie die Mannschaft mit ihrem aktuell nicht wirklich als solchem zu bezeichnenden System auftritt, müsste 96 nicht spielen. Doch für alles, was auf dem Platz passiert, was also letztlich die Ergebnisse so direkt wie sonst nichts anderes beeinflusst, ist nicht der Sportdirektor verantwortlich zu machen – insbesondere im Fall Dufners nicht, da er wie gesehen dem Trainer so viel Einfluss wie möglich gewährt.

Problematisch wird es allerdings, wenn der Sportdirektor nicht die vollen Kompetenzen bei der Einstellung des Trainers, mit dem er sehr eng zusammenarbeiten will und soll, zugestanden bekommt. Nach der Trennung von Mirko Slomka hatte sich Dufner bereits mit Ricardo Moniz geeinigt, der (theoretisch) eine ballbesitzlastigere, dominantere Spielweise vertritt und damit dem neuen Plan entsprach. Diese Entscheidung wurde von Martin Kind mit einer Abstandszahlung rückgängig gemacht, woraufhin Tayfun Korkut verpflichtet wurde. Wer für den sportlichen Bereich und die Ausrichtung des Vereins die tatsächliche Verfügungsgewalt beansprucht, wurde dann auch am Ende der letzten Saison öffentlich demonstriert. Die auf Grund eher nicht vertrauensbildender öffentlicher Äußerungen kaum vorstellbare Weiterbeschäftigung von Dirk Dufner wurde im Gesamtpaket mit der Vertragsverlängerung Frontzecks verkündet – im Normalfall sollte der direkte Vorgesetzte des Trainers vielleicht zuerst besetzt werden.

Rufen Sie ihn bitte selbst an, der freut sich bestimmt über Ihren Anruf. (Martin Kind im April auf die Frage nach einer angeblichen „Wutrede“ Dufners während der Halbzeit)

Da der Sportdirektor Dufner unter dem Präsidenten Kind bei der Auswahl des zukünftigen 96-Trainers aber ohnehin keine Rolle mehr zu spielen schien, konnte wie bei 96 so oft eine einzelne Person mit unbekannten Beratern elementare sportliche Entscheidungen treffen. Dies wurde zuletzt vor wenigen Tagen deutlich, als zunächst Dufner nach einem Gespräch mit Frontzeck verkündete, dass von weiteren Transfers abgesehen werde. Martin Kind war damit wohl nicht einverstanden und revidierte Dufners Aussage öffentlich, nur um dann seinerseits nach einem Treffen mit dem Cheftrainer zum dem gleichen Ergebnis zu kommen. Wo ein Sportdirektor die ihm obliegenden Aufgaben nicht mit den dafür notwendigen Kompetenzen erfüllen darf, kann man ihn allein auch nicht für die damit einhergehenden Misserfolge verantwortlich machen. Die von Martin Kind längst angekündigte, aber bisher nie umgesetzte, Strukturreform kommt nicht nur für Dirk Dufner zu spät.

Bittere Lehren aus der Vergangenheit

Für die mittel- und langfristige Aufstellung des Vereins ist es ziemlich unvorteilhaft, während der Amtszeit von Dirk Dufner drei verschiedene Übungsleiter beschäftigt zu haben. Drei Trainer und somit drei unterschiedliche Vorstellungen von Fußball bedeuten in der Regel drei unterschiedliche Ausrichtungen der Transferbemühungen. Dass sich 96 in Sachen Kader-Zusammensetzung dennoch nicht mit dem kleinen HSV aus Hamburg messen kann, ist einerseits ein großes Glück und andererseits auch den Leistungen Dufners zuzuschreiben – neben Marcelo, Sané oder Albornoz und Kiyotake als (potenzielle) Stammspieler mit ordentlicher Qualität zählen schließlich auch die Vertragsverlängerungen der beiden Erstgenannten sowie Manuel Schmiedebach und Ron-Robert Zieler zu den wichtigen Entscheidungen Dufners. Aus sportlicher Sicht lassen sich eher wenige Argumente finden, warum Schmiedebach und Zieler 96 treu bleiben sollten. Trotzdem konnte Dufner sie von einem Verbleib überzeugen.

Das alles deutet auf einen für 96 wenig schmeichelhaften Schluss hin: Mit Dirk Dufner verlässt bereits zum zweiten Mal ein kompetenter Sportdirektor vorzeitig und von sich aus den Verein, zum zweiten Mal geschieht dies nicht geräuschlos. Viele Fans sind wegen Dufners Abgang erleichtert. Doch Dufner hat 96 nicht in den Abgrund geführt, sondern viele gute, vor allem im Kontext der jeweiligen Situation absolut nachvollziehbare Transfers getätigt, die in enger Abstimmung mit dem Trainer erfolgten. Andererseits hat Dufners flexibler Transferstil aber die strukturellen Probleme von 96 stark zum Vorschein gebracht. Wie man in Freiburg sehen konnte, wäre der 47-Jährige für einen solide geführten, breit aufgestellten Verein mit ruhigem Umfeld ein sehr guter Sportdirektor – leider trifft all das nicht im Ansatz auf 96 zu. Dirk Dufner hat als 96-Sportdirektor viele richtige und gute Entscheidungen getroffen, war aber (teilweise fremdverschuldet) vielleicht zum falschen Zeitpunkt der für 96 mit seinen Problemen falsche Mann.

 

(Dieser Text wurde von Kaliban und Jaime gemeinsam verfasst)

19 Kommentare

  • JaboIbehre sagt:

    Eine angenehm sachliche Analyse, frei von Polemik. Ihr könnt also nicht nur Taktik! 🙂

    Wäre schön, so etwas ab und an auch mal in den meinungsbildenden lokalen Printmedien zu lesen, aber das würde wohl die Verkaufszahlen einbrechen lassen…

    • Jaime sagt:

      Vielen Dank. Fühlt sich aber merkwürdig an, nicht über Fußball zu schreiben…
      Für die Polemik sorgen wir ja in den Taktik-Analysen immer häufiger, da ist das als Ausgleich gedacht 😉

      • JaboIbehre sagt:

        Naja, so irgendwie geht’s ja trotzdem auch um Fußball. Im weitesten Sinne. 😉

        Ich bin sehr gespannt, wer letztendlich Dirk Dufner beerbt bzw. wie die angestrebte neue Aufgabenverteilung im Management dann in der Praxis aussieht – insbesondere unter Berücksichtigung der besonders variablen Variable Martin Kind…

        Uwe Stöver ist ein Guter für den „Manager“-Part, finde ich. Am Ende wird’s aber bestimmt der Fredi, wegen Stallgeruch und Bundesliga und so und überhaupt.

  • […] 96 ist vorbei. Mit Abschluss des Transferfensters verließ er den Verein nach zweieinhalb Jahren. Niemals allein setzen sich differenziert mit dem Geleisteten des Sündenbocks […]

  • quirell sagt:

    Hat sich wirklich gut und einleuchtend gelesen. Ich hatte Dufner immer als ziemlich profillos wahrgenommen, aber eure Argumentation hört sich sehr schlüssig an. Ich bin kein H96-Fan, deswegen stecke ich nicht zu tief in dem Verein und seinen Beteiligten drin, aber von außen schien es mir, als ob Martin Kind das größte Sorgenkind ist. Jemand, der ständig, vor allem medial. Unruhe bringt und der sportlichen Abteilung das Leben schwer macht.

  • Henning sagt:

    Gunnar, einer meiner Lieblingsredakteure (gleich neben Heini Lenhardt und Martin Gaksch) ist 96 Fan??? 😎
    Und dann habe ich noch das Glück, so schöne, kritische Beiträge von Ihm (zumindest zumTeil ) hier zu lesen!

    Ich bin begeistert!!

  • Jan sagt:

    Beim Artikel vom 3. August ist leider die Kommentarfunktion deaktiviert

    Soll es dort nicht statt “ im Ballbesitz funktioniert wie versprochen wenig“
    wie besprochen heißen?

    • Jaime sagt:

      Merkwürdig, da scheint irgendwas kaputt gegangen zu sein. Bis vor kurzem schien das noch zu funktionieren…
      Aber nein, diese ketzerische Formulierung ist Absicht. Ballbesitz ist was für Bayern und so. Das habe ich mal als Versprechen aufgefasst, sich in der Saisonvorbereitung möglichst wenig damit zu beschäftigen. Scheint eingehalten worden zu sein 😉

      • Jan sagt:

        Zur Kommentarfunktion: Wenn man selbst Beiträge tippt, ist das Geschriebene schwer lesbar, da sehr blass. Außerdem stimmt der Zeilenumbruch nicht mit dem Kasten überein. Das ist störend.

        Zu Dufner: Mir war er zuerst sympathisch, da auch unverstellt, ehrlich (so weit das möglich ist) und authentisch. Was ihm von einigen als unprofessionell vorgeworfen wurde.
        Ihm war klar, dass Teile der Mannschaft zu Zeiten Slomkas zerstritten waren.
        Und ihm war klar, dass Slomka gehen musste. Das konnte man dem, was er sagte, eigentlich entnehmen. Als Slomka dann gegangen worden ist, war ich schockiert, wie unvorbereitet er schien, ich dachte, er würde sofort Kandidaten aus der Tasche ziehen. Dass er noch ein Jahr später darüber lamentierte, dass ihm dies sein Weihnachtsfest in der Familie verdormben hatte, dachte ich, was für ein weinerliches überbezahltes Weichei.
        Einige Fans nehmen ihm wohl Äußerungen gegenüber Fans nach dem Spiel in Braunschweig vor, die kenne ich aber nicht, habe diese ganze Nummer micht verfolgt.
        Er hat weitestgehend die Spieler geholt, die die Trainer von ihm wollten.
        In der Außenkommunikation (Wasserstandsmeldungen) wirkte das manchmal nicht souverän. Worin nun eigentlich die Kritik seitens Martin Kindes bestand, der ja schon seit längerem mit ihm unzufrieden war, ist mir eigentlich nicht klar.

      • Jaime sagt:

        Das Thema „Kommentarfunktion“ ist das verbriefte Steckenpferd des Herrn Lott. Gleichzeitig auch sein unangefochtener Hoheitsbereich. Ich leite das gerne weiter.
        Zu Dufner: Dass er dann nach der Slomka-Entlassung Moniz aus dem Hut zauberte, nehmen wir ihm auch übel. Andererseits war Frontzeck nicht seine Idee/ sein Vorschlag. Ist aber finde ich insgesamt noch schwerer zu beurteilen, als die Spielerverpflichtungen.
        Die öffentlichen Äußerungen sind bei ihm aber auch gerne mit reichlich Ironie gewürzt gewesen, so hab ich auch die Weihnachtsfest-Sache aufgefasst. Das würde ich also eher nicht überbewerten, wie eigentlich öffentliche Aussagen insgesamt. Geredet wird immer viel, vor allem bei 96. Die meisten Transfers, vor allem in der Anfangszeit, sind dann ja auch sehr lautlos über die Bühne gebracht worden. Die Fan-Aussagen sind natürlich teilweise haarsträubend gewesen, mal unabhängig vom Gehalt. Dass er dafür kritisiert wird, ist auch in Ordnung, aber das wollten wir nicht thematisieren. Das gleiche gilt für die Wasserstandsmeldungen, das erscheint vor allem mir persönlich irgendwie immer sehr irrelevant. Denn es ändert ja nix… Ist letztlich auch ne Stil-Frage, da hat man als Verfasser solcher Texte noch weniger in der Hand als beim Rest. Dass es zum Gesamtbild gehört ist klar, aber wir beschränken uns wo es geht aufs Sportliche – da gab es auch genügend „Kritik“. Die wird auch in den nächsten Wochen von Kind sicher wieder kommen, obwohl er nach den unzähligen verbalen Knüppeln, die er seinem leitenden Angestellten in die Beine geworfen hatte, am Ende der Transferbemühungen noch ein öffentliches Lob für Dufner losgeworden war. Er ist da wohl oft sehr… launenhaft.

      • Kaliban sagt:

        Zur Kommentarfunktion:

        (längere Erklärung, gelöscht)

        Ja, die ist doof. Muss ich mal eine bessere Lösung finden.

  • Jan sagt:

    Ja, das gebe ich Dir recht, vieles von dem, was öffentlich gesagt worden ist, hat keine wirkliche Relevanz – Öffentlichkeit muss ja bedient werden. Dufner hat sich mit einigem halt eher selbst keinen Gefallen erwiesen, dass Stindl gehen wird, war ja klar und aus Stindls Sicht auch die einzig richtige Entscheidung, dann Hoffnungen zu nähren, was soll das bringen. Aber egal.
    Weihnachten auch, aber er hat es zweimal gesagt einmal Januar 2014 und dann Dezember 2014, das hat er wirklich ernst gemeint, meine ich. Ironisch wäre schön, glaube ich aber nicht.
    Sein Gehalt kenne ich nicht, auch nicht die ungefähre Höhe, aber es wird schön Feiertagsüberstunden einschließen.
    Aber alles egal. Zu Deinem gut lesbaren, interessanten und anregenden Artikel – eigentlich wie gewohnt – eine Inhaltliche Anmerkung und einen Verweis, dass Euer Blog bei einigen der wenigen aufgeschlossenen Foristen dieses öden 96-Forums auch Anklang findet:
    http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?p=4932620#p4932620

    Du schreibst: „Als Dufner übernahm, stand 96 auf Platz 11, der Konterfussball (Fußball mit „ß“) Slomka’scher Prägung war sozusagen entschlüsselt und in der Bundesliga nicht mehr besonders gefürchtet,“
    Das stimmt und hat Slomka auch selbst in demTrainingslager zu Saisonbeginn so ähnlich der Presse gesagt. Was übrigens ein weiterer Hinweis darauf, dass dieser seit Jahren strapazierte Mythos vom angeblichen Umbruch nicht am Transfergeschehen festzumachen ist, nicht nur in den Trainerwechseln, sondern, dass diese Trainer auch jeweils mindestens zweimal versucht haben, das Spielsystem zu ändern – immer erfolglos. Hinzu kamen die unrealistischen Zielvorgaben seitens Martin Kinds, ohne die der arme Korkut nicht immer hätte von Schlagdistanz reden müssen.

    Aber was ich eigentlich sagen will: Der Erfolg von Slomka in 12/13 lag mit an einem Parameter, den man nur sehr bedingt beeinflussen kann, nämlich der sagenhaften Torquote von 2,40 Torchancen pro Tor, ein besserer Wert als der FCB in dieser Saison und m.W. ein seitdem Messungen (glaube 2007) vorgenommen werden unerreichter Wert. Das dies nicht beliebig wiederholt werden kann, muss jedem halbwegs intelligentem Lebewesen klar sein, nur nicht denen Lebensformen, die sich seitens 96 öffentlich geäußert hatten, denn dort hieß es später immer wieder durchhalteparolenartig bessere Zeiten beschwörend: man müsse „nur“ wieder eine bessere Chancenauswertung herstellen, unsere gute, alte Torquote – Torquote eine Art Geheimpatenz von 96 für alle Zeiten. Im Regelfall kann man sagen, dass über die Saison verteilt – nicht in einem Spiel – man x Torchancen herausspielen muss, um ein Tor zu erzielen. Sagen wir 3-4 Torchancen. Spielste 4 Torchancen heraus, geht eine davon ins Tor, welche davon ist Glück, eine geht an den Pfosten, die andere ins Toooor.
    Weiteres zur Torquote u.a. hier:
    http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?p=4832316#p4832316

    • Jaime sagt:

      Das stimmt, ich bin neulich mal in einem eigentlich ganz anderen Zusammenhang über eine Auflistung von Mannschaften gestoßen, die eine absurd hohe Chancenverwertung, auch in Anbetracht der Chancenqualität, vorzuweisen hatten. Und da war 96 12/13 ganz vorne dabei. Der Fußball war damals eben schon nicht mehr der Wahnsinn, aber die vielen „unerwarteten“ Tore (60 oder so?) haben es rausgerissen.

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