96 – Darmstadt 98 1:2

„Sechspunktespiel“ und Schaaf-Debüt beim Rückrundenauftakt: Zum dritten Mal in dieser Saison muss 96 gegen den unangenehmen Underdog aus Darmstadt antreten, zum dritten Mal ist das Ergebnis wenig erfreulich. Beim ersten Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer zeigt 96 schon viel von dem, wofür Schaaf bekannt ist – im Positiven, wie im Negativen.

  • Hannover startet mit der Raute im Mittelfeld sehr variabel – wenn auch etwas chaotisch und unstrukturiert – in das Spiel, ist dominant und gefährlich. Nach der frühen Führung kommt 96 aber auch mit einem leichten Linksfokus und guter Halbraumnutzung nicht zu weiteren Treffern.
  • Darmstadt passt sich nach schwacher Anfangsphase leicht an und kann Hannovers schlecht balancierte Formation mit den großen Lücken besser nutzen. Nach dem etwas glücklichen Ausgleich startet der SVD auch besser in die zweite Halbzeit, trifft zur Führung und vergibt gute Möglichkeiten auf mehr.
  • 96 verliert zunehmend an Mittelfeldpräsenz und verschenkt die beste Chance zum Ausgleich. Ein unlogischer Wechsel lässt die Hoffnung auf den Ausgleich zerplatzen, sodass die guten Ansätze und die Schwächen des Systems in der Heimniederlage münden.

Exkurs „Mittelfeldraute“ von Laien für Einsteiger

Thomas Schaaf eilt seit seiner phasenweise extrem erfolgreichen Zeit bei Werder Bremen der Ruf voraus, im Zweifel auf sein angebliches Lieblingssystem, eine Formation mit zwei Stürmern und einer Raute im Mittelfeld, zu setzen. Aus terminologischer Sicht ist darauf hinzuweisen, dass es sich dabei nicht um ein „4-4-2“ handelt, da mit diesen Formations-Zahlen immer Ketten oder zumindest Reihen beschrieben werden – da eine Raute aber nicht als horizontale Reihe vorstellbar ist, kann es kein „4-4-2 mit Raute“ geben. In der Regel gibt es außerdem immer eine recht klare Zweiteilung in der Mittelfeldstruktur, wenn Mannschaften mit einer Raute auftreten: Entweder haben die beiden Halbspieler (es gibt in einer Raute nämlich für gewöhnlich keine „Flügelspieler“) mehr Kontakt zum Sechser, oder sie orientieren sich je nach Spielsituation mehr zum Zehner. Je nachdem, wie die Spieler das System interpretieren (sollen) und abhängig von den Situationen, die mit den beliebten Zahlenkombinationen vereinfacht dargestellt werden sollen, ist die passendere Bezeichnung für die Raute daher „1-3“ oder „3-1“ (in England nennt man die Raute übrigens diamond, also Diamant, was insofern auch bildlich passender ist; das vielleicht rautigste „1-2-1“ ist ziemlich selten und eigentlich selbst bei Topmannschaften auch nur situativ zu sehen).

Vor allem im Ballbesitz oder im Angriffsspiel bietet eine Mittelfeldraute aus theoretischer Sicht extreme Vorteile: Da es eben keine richtigen Flügelspieler gibt, ist die Raute eine sehr zentrumslastige und flexible Struktur. Überzahlsituationen im optionsreichsten und strategisch wichtigsten Raum des Spielfelds ergeben sich nahezu automatisch. Mit kurzen Bewegungen im Mittelfeld lassen sich viele Dreiecke bilden, die für ein gutes Kombinationsspiel unerlässlich sind. Diese können durch die beiden Optionen im Sturm flexibel ergänzt werden, sodass das Spiel auch über eine ansprechende Tiefe verfügt. Die meist offenen Flügelräume können durch aufrückende Außenverteidiger dynamisch genutzt werden, und die Flügelverteidiger geben dabei nicht nur wie üblich Breite, sondern stellen durch ihr Aufrücken auch noch weitere Dreiecksoptionen mit dem Halbspieler, Zehner und eventuell einem Stürmer her. Gleichzeitig kann mit dem Fokus auf das Zentrum der Gegner zu riskantem Verschieben gezwungen werden, sodass sich die ballferne Seite für aussichtsreiche Verlagerungen öffnet.

Und trotz dieser und noch vieler weiterer Vorteile einer Raute (wir sind da wirklich keine Experten) sieht man sie ziemlich selten, vor allem im Nicht-Spitzenfußball. Einer der Gründe dafür ist die schwierige Umsetzung und (meiner Meinung nach) vor allem Probleme im defensiven Umschaltmoment. Das eine bedingt dabei das andere: Wer die Raute im Ballbesitz nicht gut ausspielt, verspielt dabei auch die Chance auf gute Konter-Absicherung, sodass die Risiken noch stärker durchschlagen. Wenn die Halbspieler zu ungeduldig in die offensiven Räume nachschieben, die Stürmer sich selbst vom Spiel abschneiden und dadurch eine generelle Imbalance entsteht, eröffnen sich riesige Löcher in den Halbräumen neben dem Sechser und auf den Flügeln. Außerdem ist die Umformbewegung nach dem Ballbesitzwechsel in einer Raute immer ein bisschen komplizierter, weil man trotz Raute im Spiel gegen den Ball auf Kettenmechanismen setzt. In einer Raute müssen oft mehr Wege als in „konventionellen“ Staffelungen gemacht werden, um wenigstens eine 3-1-Struktur mit einer Mittelfeldreihe herzustellen. Das verlangt viel Abstimmung untereinander und zu den jeweils unterschiedlichen Spielsituationen passende Koordination der Einzelspieler. Dazu können noch ein paar gruppentaktisch anspruchsvolle Abläufe im Pressing kommen. Kurz gesagt: Wir mögen Rauten nicht besonders, weil sie zwar immer einige Vorteile mit sich bringen, aber so gut ausgeführt werden müssen, dass einem ihre mindestens genau so großen Risiken nicht völlig auf die Füße fallen. Würde man nun versuchen, diese Formation auch noch mit nominellen Flügelsprintern zu füllen, wie sie im Kader von Hannover 96 zahlreich vorhanden sind und wie Thomas Schaaf es zum Beispiel in Frankfurt durchaus schon versuchte, wären zudem die Vorteile quasi weg und die Nachteile noch größer. In diesen Überlegungen ist unsere (meine) Skepsis bezüglich der Schaaf-Raute begründet, die bei unserem Gastauftritt im zweiten Teil des Spielverlagerung-Sonderpodcasts kurz zur Sprache kam. Mit Manuel Schmiedebach, Edgar Prib, Hotaru Yamaguchi und Oliver Sorg (vielleicht sogar auch mit Miiko Albornoz) verfügt 96 auf der anderen Seite aber über einige Spieler, mit denen vor allem auf den Halbpositionen und im offensiven Mittelfeld eine sehr interessante und auch variable Rautenformation vorstellbar ist – insofern war es eine spannende Frage, ob und wie Schaaf seine Raute basteln würde.

Schaaf doing Schaaf-things

Und bei seinem Debüt als 96-Coach griff Schaaf trotz anderer Formationen in den meisten Testspielen auch tatsächlich auf sein vermeintliches Lieblingssystem zurück. Mit Prib als linkem Halbspieler, dem zuletzt auf der Tribüne schmorenden Hoffmann als Sechser und Schmiedebach im offensiven Mittelfeld gab es dabei auch eine relativ passende Besetzung. Lediglich die Entscheidung für Salif Sané als rechtem Halbspieler rief ein wenig Ratlosigkeit hervor. Prinzipiell war bereits der erste Fortschritt im Aufbau darin zu sehen, dass 96 mit zunächst recht tief angebundenen Außenverteidigern um flache Spielauslösung bemüht war und im zentralen Mittelfeld viele Freilaufbewegungen anbot. Nur selten wurde ein langer diagonaler Ball eingestreut, dessen Ablage oder Abpraller Schmiedebach oder ein aufrückender Halbspieler aufsammeln sollte.

Grundformationen

Viel Bewegung, viel Halbraum, auch ein wenig Improvisation

Hannover startete dann auch sehr druckvoll in die Begegnung und kam bereits nach wenigen Minuten zu den ersten Abschlüssen. Dabei profitierte die Schaaf-Elf von einigen der oben angedeuteten Vorteilen der Raute. Vor allem Schmiedebach und Prib zeigten sehr vielfältige Bewegungen im Mittelfeld, mit denen sie dem im Aufbau recht prägenden und zentralen Hoffmann einige gute Passoptionen ermöglichten. Generell hielten die Mittelfeldakteure kurze Abstände zueinander, bewegten sich relativ zusammenhängend und stellten Darmstadt vor einige Zuordnungsprobleme. Die Lilien traten wie schon in der Hinrunde gegen den Ball in einem 4-4-1-1-Mittelfeldpressing an, das von einigen Mannorientierungen im zentralen Mittelfeld, in der Innenverteidigung und teilweise auch auf den Flügeln geprägt war. Im Zentrum hatte 96 damit gegen die beiden Darmstadt-Sechser oft eine Überzahl, wenn sich Gondorf, Niemeyer und teilweise Rosenthal an den Halbspielern orientierten. Wagner verstellte vornehmlich den Passweg auf die rechte 96-Seite, und vielleicht auch deshalb entstand im Lauf der Anfangsphase ein leichter Linksfokus im 96-Aufbau.

SVD_Spielaufbau96

Eines der möglichen Spielaufbau-Schemata bei 96, wenn es eher über die halblinke Seite ging. Szalai und Almeida auch mit Wechseln.

Dabei bewegten sich die Mittelfeldspieler allerdings teilweise auch etwas chaotisch, sodass etwas unübersichtliche oder unklare Konstellationen entstanden. Schmiedebach ließ sich oft zum Unterstützen des Aufbaus gegen das Lilien-Mittelfeld weit zurückfallen, um dann mit seinen Läufen zurück in die Tiefe die Mannorientierungen zu knacken. Prib besetzte in solchen Situationen stattdessen den Zehnerraum, oder tauschte mit Sané kurzzeitig die (Halb-) Positionen. Hin und wieder rückte Hoffmann nach, was Sané mit Zurückfallen kompensierte. Auch im weiteren Angriffsverlauf oder nach zweiten Bällen bewegte sich vor allem Schmiedebach nicht nach festgelegten Mustern, sondern passte seine Unterstützung und sein Raumfüllen sehr gut an die Situation an. Gegen die Darmstädter Mannorientierungen, im offensiven Umschalten und in etwas unübersichtlichen Flügelszenen agierte er dabei teilweise wie ein Überzahlspieler, der für das Gelingen des Angriffsspiels von kaum zu unterschätzender Bedeutung war. Grundsätzlich hatten Prib und Schmiedebach aber auch einige Mühe, die wenig hilfreichen und oft auch wenig durchdachten Bewegungen Sanés, wie beispielsweise seine zu plumpen Sprints in die Tiefe oder sein unpassendes Ausweichen, zu balancieren und die ballnahen Räume so zu füllen, dass die Verbindungen in die Offensive nicht vollständig gekappt wurden. Der leichte Linksfokus im Aufbauspiel entstand durch eine anfangs oft zu sehende sehr breite Positionierung von Schmiedebach auf der linken Seite. Mit dem aufrückenden Sorg und Pribs situativer Unterstützung hielt 96 dann die Passwege kurz, bildete ein paar gute und dank Schmiedebach und Prib auch flexible Dreiecke. Generell besaß 96 aber auch bei Ballbesitz auf der rechten Seite dank der Raute eine teilweise sehr gute Halbraumpräsenz und konnte sich in diesen engen Szenen ein paar Mal mit guten Kombinationen befreien.

Der geschickt zurückfallende und ausweichende Szalai unterstützte die Passsequenzen, indem er flache Anspiele auch gegen mehrere Gegenspieler behaupten und dann in die entstehende Szenendynamik weiterleiten konnte. Die Darmstädter wurden durch diese Überladungen auf eine Seite gezogen, sodass 96 mit dem sehr offensiv ausgerichteten Sakai über die rechte Seite, oder dem einige Male auffällig breit positionierten Almeida auf dem linken Flügel die ballfern geöffneten Räume schnell anspielen konnte, um von dort in den Strafraum vorzudringen. In der Anfangsphase war 96 zwar über rechts zu zwei guten Abschlüssen gekommen, diese resultierten jedoch aus gewonnen zweiten Bällen und der Überzahl im rechten Halbraum, in dem sich 96 zuvor festgesetzt hatte. Das frühe Führungstor erspielte sich 96 über die linke Seite, in der Schmiedebach zunächst zurückfiel und mit Prib und Sorg den Raum für Hoffmann öffnete. Der ehemalige U21-Nationalspieler spielte eine sehr gute lange Verlagerung auf Sakai, der in den geöffneten Flügelraum startete. Die schwer zu verarbeitende Flanke des Japaners klatschte an Szalais Standbein, als der mit dem anderen Bein drübertrat und wurde so zur perfekten Vorlage für Almeidas wuchtigen Dropkick-Abschluss. Zu der insgesamt guten Offensiv-Vorstellung von 96 im ersten Durchgang passte auch die tolle Kontergelegenheit, bei der der wie erwähnt auf den linken Flügel ausgewichene Almeida von Prib eingesetzt wurde und mit seiner Flanke Szalai fand.

Erste Anzeichen drohender Gefahren, Schuster passt leicht an

André Hoffmann unterstützte die recht halbraumlastigen Ballbesitzszenen zwar vor allem in der Anfangsphase sehr erfolgreich und klärte aufkommende Konteransätze mit starker Antizipation, musste dafür allerdings auch oft sehr weit auf die Seiten mit herüberschieben. In den Räumen neben ihm und generell auf der jeweils ballfernen Seite entstanden so enorme Löcher, die die Lilien beim Kontern oft gut bespielen konnten. Die Problematik der Raute wurde sehr offensichtlich, da die Balance im 96-Mittelfeld in vielen Szenen nicht passte und sich die Halbspieler manches Mal etwas zu spät wieder aus höheren Zonen lösten, wenn sich 96 festgespielt hatte. Es reichte oft schon die schlechte Reaktion eines Mittelfeldspielers, um eine nicht nur im Ballbesitz unproduktive, sondern auch für den Moment des Ballverlusts sehr gefährliche 1-3-Staffelung mit großen Löchern entstehen zu lassen. Insbesondere gegen die sprintstarken Flügelspieler des SVD war der frei gelassene Platz auf dem ballfernen Flügel eine ständig drohende Gefahrenquelle. Das gleiche galt für kleinere, etwas unscheinbare Szenen, in denen nach dem Kampf um den zweiten Ball die von den Halbspielern verlassenen Räume geöffnet waren. Wenn die engen, etwas unübersichtlichen Situationen, die es angesichts der Darmstädter Neigung zum langen Ball im Aufbau unverändert häufig zu sehen gab, gegen 96 ausgingen, fiel Hannover die Kontrolle der Halbräume neben Hoffmann schwer.

SVD_Ballferne Räume

Ballfern offene Räume im defensiven Umschalten wegen unausgewogener Mittelfeldbesetzung bei 96: Hoffmann zu tief, Sané sinnlos, Szalai zu passiv.

SVD_Löcher

Ziemliches Gewurschtel auf dem rechten Flügel nach einer Folge einiger zweiter Bälle, bei dem der mögliche Ballverlust schlimme Folgen haben könnte.

Darmstadt reagierte darauf mit einer kleinen Anpassung, indem Wagner nach der recht chancenlosen Anfangsphase stärker zurückfiel und vor allem im Umschalten auch mehr in die seitlichen Zonen auswich. Als erster Empfänger für die langen Zuspiele im Konter fand er in diesen Lücken der Hannoverschen Formation genug Platz und Zeit vor, um das Spiel auf die schnellen Flügelspieler zu bringen. Rosenthal balancierte diese leichten Änderungen im Angriffsspiel recht gut aus und zeigte sich gewohnt spielintelligent. Zudem presste Darmstadt gegen Ende des ersten Durchgangs etwas höher, auf den Flügeln intensiver und gestattete 96 weniger Zeit für flachen Aufbau, sodass sich die Lilien wieder etwas stabilisierten und den Schwung aus dem Offensivspiel Hannovers nehmen konnten. Für den Ausgleichstreffer musste dann ein Konter über die linke SVD-Seite herhalten, in dessen Folge sich die Schuster-Elf auch nach dem mehrfach geklärten Eckball in der Offensive festsetzen konnte. Sorg und Hoffmann konnten Hellers Flanke nicht verhindern. Sakai und Marcelo stellten sich im Strafraum schlecht zu ihren jeweiligen Gegenspielern und verloren ihre Duelle. Wagner drückte Rosenthals Kopfballvorlage über die Linie.

Schaaf-Probleme verstärken sich, Darmstadt dreht auf

Im zweiten Durchgang beruhigte sich das Spiel insgesamt. Dabei begann die zweite Halbzeit mit fast mehr Torgefahr durch die Gäste als die gesamten ersten 45 Minuten. Nach dem geplanten Fehlpass vom Anstoß weg eroberte Darmstadt sich an der rechten Eckfahne den Ball und kam über Rosenthal und Rausch zu einem gefährlichen Abschluss, den Zieler parieren konnte. Das Darmstädter Führungstor zeigte dann eine Minute später die (bereits in der ersten Halbzeit offensichtlichen) Anfälligkeiten von 96 auf: Nach einem geklärten Freistoß verspielte Sané den beginnenden 96-Konter, und Gondorf holte sich von Szalai den Ball. Um Hoffmann herum waren riesige unbesetzte Räume entstanden, in die Wagner auswich und den Umschalt-Pass empfing. Rauschs Hereingabe verlängerte Rosenthal nach einem tollen Lauf im Strafraum an den Pfosten, Wagner drückte den Abpraller über die Linie.

SVD_Halbraumlöcher

Entstehung des Darmstädter Führungstors. Nach dem Muster einiger bereits aus der ersten Halbzeit bekannten Szenen.

Auch danach war Darmstadt gefährlicher und hatte mit offenbar etwas gelockerten Mannorientierungen im Zentrum auch defensiv mehr Kontrolle, was aber auch durch nun immer flacher werdende Mittelfeldstaffelungen bei 96 begünstigt wurde. Vor allem über aggressiv aus der Abwehr rückende Spieler erzeugten die Hessen jetzt Druck auf den Ball und waren ansonsten kompakter als in der ersten Halbzeit. Nach einem langen Ball im Aufbau, chaotischen Szenen im Strafraum und der Ablage von Wagner musste erneut Zieler eingreifen, um die Führung durch Rosenthal zu vereiteln. Hannover verlor wie schon phasenweise in der ersten Halbzeit bei den wenigen geordneten Szenen bei gegnerischem Ballbesitz (Abstoß Darmstadt) mit seiner 4-3-1-2-Formation immer öfter den Zugriff auf die Darmstädter Flügelspieler und litt dabei unter der geringeren Breitenabdeckung einer Raute, sodass Rausch und Heller zwischen Außenverteidiger und ballnahem Halbspieler schwer zu fassen waren.

Bei 96 nahm die Flexibilität in der Raute ab, das Ausweichen der Stürmer konnte kaum noch bedient werden und die Anspiele ins Mittelfeld, vor allem auf Prib, führten oft zu isolierten Aktionen gegen mehrere Gegenspieler. Bei Darmstadt trat vor allem Gondorf sehr viel vertikaler und offensiver auf, sodass die Gäste gefährlicher blieben. Nach einem abgefangenen Eckball kam 96 dann aber noch zu seiner besten Chance des zweiten Durchgangs, als Prib den Ball zu Schmiedebach im Strafraum brachte und dieser stark auf den freien Almeida weiterleitete. Doch statt selber abzuschließen wollte der Portugiese, der ohnehin kaum noch am Spiel teilnahm und dessen Kräfte sichtbar geschwunden waren, noch einmal auf Szalai ablegen, sodass 96 den Überzahlkonter verschenkte und nicht zum Ausgleich kam. Im Anschluss an diese Szene wurde aber nicht Almeida, sondern Schmiedebach vom Platz genommen. Mit dieser Auswechslung ging ein weiterer Qualitätsabfall im 96-Spiel einher – anderer Trainer, die Wechsel aber genauso dumm wie vorher. Der neu gebrachte Saint-Maximin spielte sein übliches Spiel als breit stehender Dribbel-Stürmer ohne großes Interesse am Spielkontext und nahm auch gegen den Ball ähnlich wenig teil wie der weiterhin müde Almeida. Szalai sollte fortan als Zehner auftreten, war aber in seinem Bewegungsradius viel zu beschränkt und konnte auch kaum noch von nachrückenden Mittelfeldspielern entlastet werden. Auch Sobiech als dritter Stürmer half in den Schlussminuten nicht mehr, obwohl er sich immerhin um Verbindungen im Mittelfeld bemühte. Am Ende kam 96 nicht mehr zu Chancen und musste stattdessen bei einem Konter über Heller zittern.

Fazit

96 zeigte mit Schaafs gar nicht schlecht, aber auch nicht optimal besetzter Raute eine sehr offensivstarke Anfangsphase, in der einige gute Möglichkeiten heraussprangen. Hannover profitierte dabei von der Flexibilität im Mittelfeld und den guten Bewegungen von Schmiedebach und Prib, sowie der guten und klugen Offensivpräsenz der beiden wuchtigen Stürmer. Die Risiken der schlechten Balance wurden zwar schon in dieser sehr dominanten Anfangsphase ersichtlich, wirkten sich aber noch nicht allzu oft negativ aus. Erst als Darmstadt leicht anpasste und die offenen Räume um Hoffmann herum besser nutzte, verlor 96 das Spiel zunehmend aus der Hand. Darmstadt kam zum Ausgleich und erzielte kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit, in die die Gäste wesentlich besser starteten, die insgesamt nicht unverdiente Führung. 96 vergab in der zweiten Halbzeit die einzige gute Torchance und fand danach nicht mehr dauerhaft zu den guten Momenten im Ballbesitz zurück.

So fällt die Bilanz des Schaaf-Debüts dann auch erwartungsgemäß aus: In der Offensive zeigte sich 96 im Vergleich zur Frontzeck-Zeit stark verbessert und erspielte sich in den ersten 20, 30 Minuten genügend gute Torchancen. Dabei war die defensive Anfälligkeit auch schon zu sehen, bevor die 96-Stabilität im zweiten Durchgang auch sichtbar zerbröselte. Die problematische Horizontalkompaktheit und die Notwendigkeit guter Reaktionen auf das Herausrücken der Halbspieler vor allem nach zweiten Bällen wird 96 auch gegen Leverkusen begleiten, weil die Anforderungen in diesem Spiel ganz ähnlich sein werden. Gegen die bekanntermaßen Flügelkonter-starken Darmstädter hätte es mit einer konventionelleren Formation eventuell gegen den Ball besser ausgesehen, aber zu Gunsten der Möglichkeiten im Angriff hat Schaaf diese Risiken in Kauf genommen – man kennt ihn eben nicht anders. Dass die Rückraum- und Strafraumverteidigung weiterhin kein Prunkstück darstellen, wie bei beiden Gegentoren und noch in weiteren Szenen zu sehen war, ist ebenfalls nicht überraschend. Sollte es bei der Raute als Mittelfeldstruktur bleiben, ist die Sperre von Salif Sané allerdings vielleicht sogar ein Vorteil. Mit einer spielintelligenteren Besetzung der rechten Halbposition könnten die Fortschritte im Ballbesitz noch weiter ausgebaut werden – sofern der starke André Hoffmann dafür nicht in die Innenverteidigung rücken muss.

 

PS I: Wir möchten Jan Rosenthal immer noch zurück haben.

PS II: Die Analyse nächste Woche kommt wohl wieder etwas später.

18 Kommentare

  • sofalaie sagt:

    Hoffmann!

    Echt gut, dass ihr den behalten habt. Toller Spieler mit unscheinbar effektiver und sehr angenehmer Spielweise.

    (Analyse ist auch fein geworden)

  • flying Aviator815 sagt:

    Also Almeida hats noch immer drauf, aber die wechsel waren eine Katastrophe…

  • AlbertC sagt:

    Danke für die anspruchvolle Analyse. Wieder mal der einzige Ort auf dieser Welt, wo man was Substantielles über eine Partie erfährt, an der 96 beteiligt war.

    Schaaf behauptete ja auf seiner Antritts-PK, dass er nicht nur die Raute, sondern mehrere Systeme beherrsche. Das war der Teil der PK, der mir die meiste Hoffnung machte, dass uns die Schaafsche-Raute erspart bliebe.. In seiner Raute die Balance zwischen Abwehr und Offensive zu finden, hatte er ja in Bremen zuletzt zunehmend Probleme.
    Ein neuer Trainer hätte als erstes die Defensive fit machen müssen, dann an Standards arbeiten und schlichten Fußball verordnen müssen – Vorbild Darmstadt. Der Kader ist nicht schlechter als der von Darmstadt.

    Alles, was wir in Sachen Fußball von 96-Verantwortlichen bisher zu hören bekamen, erlaubt keinerlei Hoffnung auf den Klassenerhalt. Bader, der auf Frontzeck setzt und nach dessen Rücktritt verlautbarte: „Wir suchen einen, der ähnlich denkt wie Michael Frontzeck.“ Ich werde den Eindruck nicht los, dass in der Führungsetage von 96 nach wie vor zu wenig Fachwissen vorhanden ist. Ernüchternd wie frustrierend und mir ehrlich gesagt unverständlich.

    Auch dieses Mantra Martins Kinds, dass der Abstieg kein Thema sei, empfinde ich als kontraproduktiv – gilt aber vermutlich als professionell.
    Man sollte – um Druck von der Mannschaft zu nehmen – öffentlich sagen, dass 96 Abstiegskandidat Nr. 1 sei, Wahrscheinlich muss man das begründen: Grund dafür seien die vielen Systemwechsel der letzten Jahre und damit verbunden eine Inhomogenität des Kader (nicht die Qualität der einzelnen Spieler an sich) und dass das Saisonziel Platz 16 sei.

    Nun ja, vielleicht nimmt 96 nächste Saison dann wenigstens den Aufstieg mit Sascha Lewandowski in Angriff.

  • AlbertC sagt:

    Jaime, was meinst Du zu den folgenden Aussagen von Schaaf?
    Ich zitierte Schaaf aus der heutigen HAZ, kann man aber auch der PK entnehmen.
    Jedenfalls werden wir wohl auf Teufel komm raus, die Rückrunde die schaafsche Raute präsentiert bekommen. Wenn es nicht klappt, liegt es halt an der Qualität des Kaders und der Mannschaft, die nicht in der Lage ist, diese erfolgreich umzusetzen.

    „Wenn wir das, was wir in den ersten 25 Minuten gezeigt haben über 90 Minuten gezeigt hätten, dann hätten wir das Spiel mit Sicherheit nicht verloren“, sagte Schaaf.

    „In der zweiten Halbzeit haben wir uns das Leben schwer gemacht. Wir dürfen den Gegner nicht so ins Spiel kommen lassen und müssen ihn mehr bedrängen“, sagte Schaaf.

    Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg – mit dem Ergebnis allerdings
    absolut nicht“, sagte Schaaf, der in kurzer Zeit viel zum Positiven verändert hat.
    Es spricht einiges dafür, dass die Mannschaft bis zum kommenden Spiel in Leverkusen weitere Fortschritte machen wird.

    Dass die Punkte schließlich nach Darmstadt gingen, dafür machte Schaaf
    den Rückfall in „alte Muster“ verantwortlich.

    Schaaf zum „Vertändeln“ der Torchance:
    „Mach du mal, ich hab noch nicht die Traute“
    Klang für mich so, dass er sich über seine Stürmer lustig macht.
    Ich meine, der Fehler liegt bei Schaaf, der Almeida hätte auswechseln müssen.

    • Jaime sagt:

      Ach… Irgendwas muss er ja sagen. Und dann ist es eben ein „keine Angst, wir machen das schon“. Und ob es wirklich bei der Raute bleiben wird, ist damit denke ich nicht zwingend gesagt. Könnte auch generell auf flachen Spielaufbau und schnelle Angriffe gemünzt sein, das geht auch ohne Raute.
      Aber wie man sehen kann gab es auch schon in der guten Anfangsphase Probleme im Mittelfeld nach Ballverlusten, insofern ist diese Aussage „wenn wir so weitergemacht hätten…“ eher Quatsch. Aber wie gesagt, er muss das eben sagen und dann isses auch in Ordnung.
      Generell redet er ja seit seinem Amtsantritt viel über den mentalen Zustand der Spieler, der besserem Fußball im Weg stehen würde. Kann man von außen natürlich nicht beurteilen. Nur eigentlich dachte ich, dass Almeida genau deswegen geholt wurde, weil er „unvorbelastet“ sei und „diese besondere Ausstrahlung“ habe. Es muss allem Anschein nach sehr schlimm bei 96 sein, wenn ein Neuzugang nach einer knappen Woche in der Kabine schon genauso verängstigt ist wie der Rest und dann ne falsche Entscheidung im Strafraum trifft ;).

  • AlbertC sagt:

    Sag mal bitte Jaime, wie siehst Du eigentlich die Entstehung des 1:1 Ausgleichs? Hier wird ja vor allem Sorg und dann Marcelo die Schuld gegeben. Ist Sorgs erfolgloses Tackling wirklich so grundfalsch? Okay, wenn Tackling dann sollte der Ball auch weg sein. Aber hätte Hoffmann nicht auch energischer auf Heller draufgehen müssen?
    https://onedrive.live.com/redir?resid=2288DC893B538AAC!872&authkey=!APUq5e71DY2jplI&ithint=video%2cmp4

    • Jaime sagt:

      Ja, beides nicht gut. Sorg traut sich wohl nicht ins Laufduell gegen Heller, obwohl er das nicht scheuen müsste, und ist dann zu plump dran. Rutscht aber vielleicht auch ein wenig weg. Und Hoffmann ist dann auch zu passiv, darf aber natürlich auch nicht blind draufrennen. Kurz vor der Flanke ist er eigentlich nah genug dran, aber in den 1-2 Sekunden davor ist er meiner Meinung nach zu unentschlossen. Sakai und Marcelo machen es dann aber auch nicht besser.

      • AlbertC sagt:

        Ja, im Großen und Ganzen kann man wohl sagen, dass es in einigen Szenen neben den grundsätzlichen strukturellen Problemen auch an Entschlossenheit mangelt. Klassenerhalt ist daher eine Mission impossible.
        Ich bin, wie gesagt, der Meinung, dass der Kader stark genug gewesen wäre, noch für eine Saison die Klasse zu halten. Aber was Vereinsführung und Trainer dann daraus gemacht haben… spottet jeder Beschreibung.

        Wenn Schaaf von „alten Mustern“ spricht, dann verstehe ich das als Kritik an seinem von offizieller Seite hochgelobten Freund Frontzeck.

  • […] 5. Hannover – Darmstadt. »96 – Darmstadt 98 1:2« (Niemals allein): […]

  • AlbertC sagt:

    Jaime, Du hast Dir ja ausnahmsweise mal die Spieltagsanalyse angetan – ich scanne diese Sendung ja nur auf 96. Stefan Schnoor kritisiert in der Sendung Schaaf, dass er bei dieser Mannschaft und angesichts der kurzen Vorbereitungszeit und der nicht fitten neuen Stürmer die Raute spielen lässt und meint, wenn ich ihn richtig verstanden habe, dass Schaaf dann wenigstens nach der 1:0 Führung hätte umstellen sollen.

    Was hältst Du davon? Wie hätte Schaaf denn umstellen sollen? Das hieße ja Doppelsechs, nehme ich an. Dann hätte er ja die Raute aufgeben, Almeida rausnehmen und das Mittelfeld flach aufstellen müssen. Ist das realistisch?
    https://onedrive.live.com/redir?resid=2288DC893B538AAC!880&authkey=!ALPFa32XAzblmd0&ithint=video%2cmp4

    • Jaime sagt:

      Naja, die Vorteile einer Umstellung (bessere Breitenstaffelung vor allem bei Ballverlusten und dann geringere Anfälligkeit für Flügelkonter), aber natürlich auch die Nachteile (vermutlich wieder schlechtere Verbindungen im Mittelfeld, weniger Kombinationen, weniger Torgefahr) wären ziemlich unabhängig vom Spielstand gewesen, von daher ist das kein wirkliches Argument. Grundsätzlich wär aber wie geschrieben meiner Meinung nach was anderes als die Raute nicht gerade sinnlos gewesen, aus Balance-Gründen. Und die Raute ist nicht so sehr daran „gescheitert“, dass die Stürmer nicht fit gewesen seien (Szalai ist ja fit). Das waren alles eher Abstimmungs- und Systemfragen. Als Almeida noch nicht wie ein Maikäfer pumpte (also bis zur 15. Minute) war das ja alles auch schon da.

  • you_never_walk_alone sagt:

    Danke für die viele Arbeit, die in diesem tollen Blog steckt.
    Ihr dürft das, was ich schreibe, gerne verwerfen, ist nur meine Einschätzung und so gut wir ihr kenne ich mich echt nicht aus. Eure Meinung würde mich aber interessieren.
    Ich glaube, dass Sané die Aufgabe hatte, Sakai als rechter Sechser zu unterstützen und bei Gelegenheit nach vorne zu spielen. Und Schmiedebach sollte im Defensiv-Fall von der 10 auf die 8’er zentrale Position zurückfallen. (deshalb war er für mich auch eine gute Wahl auf dieser Position). Somit hatten wir in meiner Wahrnehmung eine „verschobene“ Raute. Zumindest in einigen Situationen.
    ——–Schmiede—
    –Prib—————
    ————–Sané–
    —–Hoffmann——
    Deshalb ging nach meiner Wahrnehmung auch sehr viel über links oder das Zentrum, oder per Diagonalpass auf rechts falls Schmiede auf rechts ausgewichen ist. Eine reine Raute habe ich nicht erkannt.

    Stefan Schnoor hat ja in der Spieltagsanalyse eine reine Raute skizziert. Einmal monierte er, dass Raute nur ginge, wenn beide Stürmer fit seien, um auch die Abwehrspieler des Gegners genügend anlaufen und beschäftigen zu können. Wie sehr Ihr das? Ist dem generell so und können unsere Stürmer diesem Anspruch gerecht werden? Er meinte ja, 96 sollte mit einer Doppelsechs spielen, um der eh nicht sicheren Abwehr mehr Halt zu geben, dann ein vertikales offensives Mittelfeld und nur einen Stürmer. Aber die Verpflichtung von Almeida belegt ja, dass Schaaf wohl mit 2 Stürmern agieren möchte…
    Wie seht Ihr das? Ist eine Doppelsechs nicht angezeigter? Ich meine das eigentlich – Schmiede und Sané als Doppelsechs.

  • AlbertC sagt:

    Jaime, ich musste am WE öfters an Dich denken: nach Leverkusen reisen, dann noch bei dem Wetter und vor allem 96. Deine Leidensfähigkeit verdient Respekt oder so was.
    Alle Welt hat sich darauf eingschossen, dass es am Kader liegt. Das ist der Mythos der strapaziert wird. Glaubst Du auch, dass wäre dieser Kader mit einem geeigneten Trainer und realistischem Saisonziel an den Start gegangen, nicht die Klasse hätte halten können? Ich glaube das. Frontzeck war Gift für die Mannschaft, aber wie Du weißt, auch Schaaf halte ich für diesen Kader für ungeeignet. Schaaf ist in meinen Augen mehr eine politische Trainerwahl, um sagen zu können, seht am Trainer kann es nicht liegen, muss am Kader liegen. Wenn sogar Schaaf absteigt, wären wir mit jedem anderen Trainer auch abgestiegen. Schaaf ist der Garant dafür, dass man Bader keine falsche Trainerwahl vorwerfen kann im Abstiegsfall, der nun bereits unvermeidlich ist.

    • JaboIbehre sagt:

      Ich bin zwar nicht Jaime, will aber doch mal antworten:

      Die These, dass Bader Schaaf nur verpflichtet hat, um im Abstiegsfalle unbeschädigt zu bleiben, halte ich doch für etwas überzogen.

      Im Grunde war Schaaf doch von vornherein die wahrscheinliche Option, weil Martin Kind – der teilweise anders lautenden Beteuerungen zum Trotz ganz sicher nicht unbeteiligt an den Entscheidungsprozessen ist – in den vergangenen Jahren oft genug das Schaaf-Groupie gegeben hat.

      Es hätte mich schwer verwundert, wenn man Schaaf jetzt, da dieser frei war, nicht zumindest kontaktiert hätte.

      Schaaf hat sicher den Vorteil, dass er einen gewissen Ruf mitbringt, der ihn für 80 Prozent (behaupte ich mal) der 96-Interessierten zum potentiellen Messias macht oder zumindest zu einer guten Wahl.

      Einer Lösung à la Horst Steffen (den ich gerne gesehen hätte) oder von mir aus auch Gisdol hätte sicherlich viel Skepsis hervorgerufen und „die Stimmung“ beeinflusst die Trainerwahl bei 96 ja leider scheinbar eh mehr als jedes Konzept…

      Im Übrigen ist der Abstieg gewiss noch nicht unvermeidbar. Aber düster sieht’s schon aus, das muss man sagen.

      • AlbertC sagt:

        Danke für die Antwort. Ja, natürlich ist das ne ziemlich steile These von mir. Dass Martin Kind Schaaf haben wollte, das glaube ich auch. So viel 96 Martin Kind auch zu verdanken hat, seine fatale Inkompetenz bei Personalentscheidungen im sportlichen Bereich hat er ja die letzten Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt – Korkut beziehe ich da nicht mit ein.

        Ich bezweifle das Schaaf und Raute zu 96 passt und frage mich, ob Schaaf nicht generell jemand ist, der die Zeit zurückdrehen möchte, ein lebendes Fossil. Ich meinte auch Bader, ob der sich überhaupt bemüht hat, alternativ einen Trainer zu finden, der zum Kader passt, sondern nicht lieber Kind dessen Wunsch erfüllt hat und einen Trainer verpflichtet hat, dessen Renommee Kritik am Trainer verbietet und der sportliche Misserfolg ergo allein an der Qualität des Kaders festgemacht werden muss.

  • AlbertC sagt:

    Eine Frage zu Rausch. Über Rausch wurde sich in den Foren, meine ich mich zu erinneren, ja abwertend geäußert. Ich fand ich auf der linken Seite eigentlich ganz gut und empfand seinen Transfer als Verlust – Rausch wurde ja regelrecht vom Hof gejagt. Auf der Positon des linken Verteidigers fand ich ihn deplatziert, sondern sah ihn im linken Mittelfeld, wo er mich, wenn ich im Stadion war, eigentlich nie enttäuscht hatte. In Stuttgart wurde er m.E. auch aus linker Verteidiger geholt.
    Nun habe ich aber keine große Ahnung.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Habt Ihr seinerzeit den Abgang begrüßt oder eher bedauert?

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